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Heft 02 Heft_02_2009.indb 1 16.2.2009 12:14:08 Uhr - qubus

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keine Orthografie gibt, die mit richtig oder falsch zu beurteilen<br />

ist, birgt eine Chance. Gert Selle plädiert für eine Kunstpädagogik,<br />

die eng mit den Begriffen Wahrnehmen, Reflektieren, Selbsterkenntnis<br />

und Bewusstseinsleistung zusammenhängt. Gerade im<br />

Zeichnen sehe ich ein Potential, diese Begriffe ernst zu nehmen<br />

und in die Vermittlung einzubauen.<br />

Für Kinder ist der zeichnerische Ausdruck selbstverständlich.<br />

Sie setzen sich unbeschwert zeichnerisch mit der Umwelt auseinander.<br />

Hartwig macht darauf aufmerksam, dass sich im Jugendalter<br />

die zeichnerischen Ansprüche verschieben. Es ist eine Tatsache,<br />

«dass zu einem bestimmten Zeitpunkt die Jugendlichen mit<br />

ihrer Zeichenfähigkeit unzufrieden werden, weil sie nicht mehr<br />

bereit sind, subjektive Zeichen für die Gegenstände als die adäquate<br />

Darstellungsform für Realität zu nehmen. Sie insistieren<br />

vielmehr darauf, dass ihr Wissen um die Gegenstandsmerkmale<br />

in die Darstellung einfliesst und fordern, dass ihre Zeichenfähigkeit<br />

in dieser Richtung erweitert wird.» 13 Diese Ansprüche müssen<br />

ernst genommen werden und im Unterricht thematisiert werden.<br />

In der Kunst zeigt sich ein freier Umgang mit Zeichnung, die sich<br />

vom Anspruch entfernt, Abbild von etwas zu sein. Wird im Zeichenunterricht<br />

Wert auf den individuellen Ansatz jedes einzelnen<br />

gelegt, eröffnen sich vielleicht neue Möglichkeiten, dass Zeichnen<br />

als zusätzliches Kommunikationsmittel von vielen Jugendlichen<br />

ins Erwachsenenalter hinüber gerettet wird. Zeichnen nach Anschauung<br />

und Zeichnen aus der Vorstellung sind zwei Artikulationsformen,<br />

die unterschiedliche Fähigkeiten erfordern und Felder<br />

neuer Möglichkeiten eröffnen.<br />

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<strong>16.2.2009</strong> <strong>12</strong>:<strong>14</strong>:36 <strong>Uhr</strong>

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