Heft 02 Heft_02_2009.indb 1 16.2.2009 12:14:08 Uhr - qubus

385
Stand der Dinge
sicht des Herstellers und wie wir dann das Produkt nutzen und
geniessen.
Durch das Herstellen eigener Bilder und Artefakte kann die
«Verschlüsselung» von Gefühlen, Gedanken, Empfindungen zum
Nachvollzug «des Nutzens» dieser Art, sich mitzuteilen und Mitteilungen
dieser Art zu verstehen, anregen. Wenn es nicht um
Kommunikation gehen würde, um was ginge es dann sonst
Drittens: Die Kunst bildet.
Wer diese Aussage ins Zentrum seines Vermittlungskonzeptes
stellt, nimmt das künstlerische Arbeiten als Vorbild und Modell
für die Produktionsweisen und Arbeitsabläufe und empfindet das
als bildend. Die assoziative Art des Produzierens, das Spazieren
durch unzusammenhängende Welten, die Form der Kommunikation
und die Suche nach Ausdrucksmitteln und Formen stehen im
Zentrum. Die Arbeit wird über die Phasen eines Prozesses erzeugt
und das geht im Ablauf etwa so: Idee, Inhalt, Problem, Suche,
Entwurf, Entscheidung, Medienwahl, Sinn, Suche, Änderung,
Darstellung, gültige Form, Auflösung von Struktur und Form. Sie
sagen: «Das an der Kunst orientierte Lehrprogramm ist geeignet
zum Nachvollziehen der künstlerischen Arbeitsweisen und Strategien.
Es bietet sich an zum Entwickeln des eigenen Ausdrucks.»
Es geht um das Lernen eigener Ausdrucksmöglichkeiten und
eigener Formen der Artikulation, gleichzeitig um das Festigen
eines Freiheitsverständnisses und einer Kritikfähigkeit sowie um
das Bilden eines Interesses an Kunst.
Viertens: «Auf das kulturelle Verständnis kommt es an.»
Das Bilden des kulturellen Verständnisses dient nicht nur der Sozialisation
von Einzelnen in Gesellschaften, sondern verschafft
ihnen auch Grundlagen zur kritischen Diskussion der Zusammenhänge
in der Gesellschaft und ihrer Politik. Soziale Anliegen
treten in den Vordergrund. Verantwortung und Wertschätzung
gegenüber Dingen, anderen Menschen und sich selbst müssen gelernt
werden. Es geht darum, ein kulturelles Verständnis zu bilden.
Heft_02_2009.indb 385
16.2.2009 12:15:10 Uhr