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Heft 02 Heft_02_2009.indb 1 16.2.2009 12:14:08 Uhr - qubus

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>> Skizziert er zunächst und gestaltet allmählich seine Darstellung aus<br />

oder wirft er den Baum mit raschen, kraftvollen Strichen hin<br />

>> Wie meistert er Schwierigkeiten, zum Beispiel den Übergang vom<br />

Stamm zu den Ästen Braust er auf oder geht er sie in Ruhe an<br />

Verkrampft er sich bei gestalterischen Problemen, äussert er sich<br />

darüber, überspielt er sie, möchte er gleich aufgeben oder zeichnet<br />

er verbissen und wortlos weiter<br />

>> Dominiert die Eigen- oder die Fremdkritik Wertet er die gestellte<br />

Aufgabe völlig ab, kritisiert er nur den Beobachter oder stellt<br />

er nur sich in Frage und entschuldigt sich dauernd für seine<br />

zeichnerische Unfähigkeit und die fehlende Übung<br />

>> Wie ist der Arbeitsstil Verlangt er immer wieder ein neues Blatt,<br />

weil ihn schon seine ersten Striche nicht befriedigen Kommt<br />

er nie zu Ende, weil er an seiner Darstellung ständig etwas<br />

auszusetzen hat oder gibt er sie rasch zurück Zeichnet er hastig,<br />

unkonzentriert, übereifrig oder ausdauernd und hingebungsvoll<br />

>> Stellt der Zeichner dem Beobachter immer wieder Rückfragen, um<br />

sich zu vergewissern, ob er die Aufgabe ordentlich bewältigt oder<br />

ist er auf aufmunternde Worte nicht angewiesen<br />

Solche und ähnliche Beobachtungen teile ich den Ratsuchenden<br />

oder den Patienten beim gemeinsamen Deutungsprozess mit. Oftmals<br />

berichten sie dann von sich aus über gewisse Nöte, Konflikte<br />

oder auch Fähigkeiten. Eine Frau beispielsweise brach in Tränen<br />

aus, als ich ihr mitteilte, das ich mich gewundert habe, dass sie<br />

trotz meines Erachtens sehr guter Ansätze immer wieder von neuem<br />

einen Baum zu zeichnen begann. Sie berichtete, dass es ihr<br />

schon bei alltäglichen Aufgaben häufig so ergehe. Sie werde ganz<br />

allgemein rasch von so starken Selbstzweifeln überfallen, dass sie<br />

oft entscheidungs- und handlungsunfähig sei, selbst bei einfachen<br />

Herausforderungen. Diese Nöte waren wichtige Themen in den<br />

therapeutischen Gesprächen. Dabei kam sie immer wieder auf<br />

ihre Schwierigkeiten beim Zeichnen eines Obstbaumes zurück.<br />

Ganzheitliche Betrachtung<br />

Am meisten Anregungen für das Gespräch und das gemeinsame<br />

<strong>Heft</strong>_<strong>02</strong>_<strong>2009.indb</strong> 2<strong>14</strong><br />

<strong>16.2.2009</strong> <strong>12</strong>:<strong>14</strong>:50 <strong>Uhr</strong>

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