Heft 02 Heft_02_2009.indb 1 16.2.2009 12:14:08 Uhr - qubus

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Vermittelt
Also, ich bin mir jetzt nicht mehr sicher, ob das auf dem Aufklappbild
gewesen ist, oder ob das andere Blumen waren.
Sie meinen das Bild vom Schluss
Ja, einfach das Bild, wo man einen Mann sieht, der malt und
dann kann man so aufklappen und nachher sieht man so
Blumen. Aber ich bin mir jetzt nicht mehr sicher, ob das diese
gewesen sind.
Die Schülerin stellt mit ihren beiden Händen den Moment des Aufklappens
dar, als sie sich im Interview an das Bild erinnert. Das
Bild mit Wolfgang Laib wird zum Aufklappbild, die Bezeichnung
bezieht sich auf die Handlung der Schülerin und nicht auf den Inhalt
des Bildes. Schlüsselbild ist hier die Bewegung der Betrachterin.
Eine andere Schülerin bezeichnet das Bild als «Zettel».
Am Schluss haben Sie noch so einen Zettel verteilt, auf dem ein
Künstler noch etwas mit Gelb gemacht oder etwas gemalt hat
und das war vermutlich alles aus Löwenzahn.
Die Bezeichnungen «Zettel» und «Aufklappbild» weisen auf die
unterschiedliche Wertung des Bildes hin. Es bleibt die Frage, inwiefern
das Bild als Projektion und ohne handelndes Dazutun der
Schülerin in Erinnerung geblieben wäre. Durch das kurzfristige
Vorenthalten von Bildern entsteht ein Moment der «Spannung
und Überraschung, [der] ein Staunen vor dem wahrgenommenen
Phänomen auslösen [kann]» 6 . Dies ist nach Georg Peez eine der
Voraussetzungen für eine ästhetische Erfahrung.
Die prägende Wirkung solcher ‹Aufdeckaktionen› ist auch in der
folgenden Passage und den Bildern (Bilder 5–9) beobachtbar:
Also ich kann mich noch sehr gut an den Tisch erinnern, mit
den Esswaren und den Naturprodukten, irgendwie, es war so,
als Sie das abgedeckt haben (macht Abdeckbewegung mit den
Händen), das war zuerst so krass (betont dies mit gespreizter
geöffneter linker Hand). So der Farbkreis und die Farben.
Das gespeicherte Bild von der Auf- und Entdeckung des Farbkreises
bedarf bei der Verbalisierung einer unterstützenden Bewegung
mit den Händen. Während das Aufdecken 1:1 mit den Hän-
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