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Heft 02 Heft_02_2009.indb 1 16.2.2009 12:14:08 Uhr - qubus

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Die unterschiedlichen Bildelemente werden hauptsächlich unter<br />

inhaltlichen Aspekten betrachtet. Sie charakterisieren die dargestellte<br />

Situation (hin und her schwingende Lampe) oder die Rolle<br />

und Funktion der Personen. Selten fokussiert Enia formale Aspekte,<br />

wie zum Beispiel die räumliche Darstellung von Objekten,<br />

ohne einen konkreten inhaltlichen Bezug herzustellen. Es fehlt<br />

ihr allerdings für die Beschreibung formaler Aspekte ein präziser<br />

Wortschatz. Trotzdem versucht sie zu umschreiben, wie sie Tisch<br />

und Stuhl gezeichnet hat:<br />

Enia: Und dann hab ich noch eben gemacht, dass es ein bisschen<br />

räumlich aussieht, hier da (zeigt) – und dann der Tisch<br />

I: also, wie hast du das gezeigt, ja<br />

Enia: Ich habe beim – Stab, wo man – die Füsse des Stuhls, hab ich ein<br />

bis – also ein bisschen ausgemalt und dann neben dran noch, –<br />

einfach leer<br />

I: aha, also das ist jetzt -<br />

Enia: der Schatten. (...)<br />

I: Und das hast du auch beim Tisch so gemacht<br />

Enia: Ja, beim Tisch, aber da habe ich nicht ausgemalt. (S4, Z.116–134)<br />

Wenige Hinweise in der einführenden Erzählung der Lehrerin<br />

genügen Enia als Auslöser für eigenes assoziatives Fantasieren.<br />

Sie belebt die Kajütenszene. So interpretiert sie die ins Zimmer<br />

tretende Person als «Franzose», namens John McCary, den sie in<br />

historischem Kostüm darstellt. Die Geschichte, die sie sich ausdenkt,<br />

wird mit persönlichem Wissen und mit in der Fantasie Erlebtem<br />

angereichert. Gedanken und Gefühle werden bildnerisch<br />

artikuliert und hinterlassen in der Zeichnung Spuren. Während<br />

des Interviews rekonstruiert und reflektiert sie, was sie im Zeichenprozess<br />

gedacht und erlebt hat:<br />

Enia: Die (Person) ist hier schon im Zimmer. Das ist ein Franzose.<br />

Das Schiff gehört auch dem Franzosen. Derjenige, der es gebaut hat,<br />

war John McCary – Ja (lacht)<br />

I: Ja<br />

Enia: Ja, das war ein Franzose. (lacht) Und das ist sein Diener, die haben<br />

früher so Perücken gehabt, das habe ich auch so gemalt. (lacht)<br />

I: Sehr schön, das sieht man, dass er eine Perücke trägt.<br />

Das ist ein Mann also<br />

Enia: Ja ein Mann. Und dann haben sie noch viel Schmuck gehabt.<br />

<strong>Heft</strong>_<strong>02</strong>_<strong>2009.indb</strong> 164<br />

<strong>16.2.2009</strong> <strong>12</strong>:<strong>14</strong>:44 <strong>Uhr</strong>

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