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betrachten, und das, was nur durch den Raster eines Blicks, einer
Aufmerksamkeit, einer Sprache existiert.» (Foucault 1971, 22) 3
Ob sich die Tiere aus der chinesischen Enzyklopädie tatsächlich
auch an einem realen Ort wie dem Museum hätten treffen
können, ist nicht auszuschließen. Ihre Aufzählung könnte auch
umgekehrt das Inventar einer Wunderkammer, einer wunderlichen
Naturschau oder eines der «Künstlermuseen» des 20. Jahrhunderts
sein 4 . Man könnte sogar annehmen, daß sich zwar nicht
diese, aber durchaus ähnlich strukturierte Sammlungen mit vertrauteren
Dingen auch in Museen der Neuzeit und der Moderne
finden lassen. Dann gäbe es nicht nur, wie in Borges’ Entdeckung,
die Worte, sondern zu diesen auch Dinge einer realen Sammlung.
Angenommen, die wunderliche Tiersammlung würde tatsächlich
nicht nur in der Sprache und in der Imagination existieren,
sondern irgendwo an einem wirklichen Ort, dann würde sie zumindest
auf doppelte Weise, als zwei faches Da-Sein, existieren.
Jedes ihrer Teile wäre gleichzeitig ein reales und ein sprachliches
Objekt: Ding / Tier und Name.
Abb. 3:
Tier und Wort- der Traum von der
Deckungsgleichheit
«Der Kuckuck (Cuculus canorus) das
einzige Lebewesen, das ausschließlich
den eigenen Namen besingt Timm
Ulrichs, 1968
Ein Kunst-/ Museum ist demnach so etwas wie der Seziertisch,
auf dem die zufällige Begegnung von Nähmaschine und Regenschirm
stattfinden kann 5 . Würde auch diese Szene, wie die Tier-
Sammlung, nicht nur in der Literatur, sondern real existieren,
so wäre der Seziertisch gleichzeitig ein architektonisches Gestell
und ein Wort 6 . Er stünde mit seinen Beinen in der Wirklichkeit,
wäre die materielle, tragende, waagrechte Unterlage für zwei
andere Objekte und das diskursive Plateau für die Begegnung
zweier Worte: Die Begriffe Nähmaschine und Regenschirm tre-
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