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Heft 02 Heft_02_2009.indb 1 16.2.2009 12:14:08 Uhr - qubus

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Seite »unser« Einfluss auf »sie« die Informationen über Afrika<br />

einrahmt, wird der »Homo Africanus« hier zum »Menschen«<br />

überhaupt, der nicht im gleichen Masse wie die Griechen als Vorläufer<br />

dasteht. Daher ist er auch keine Herausforderung für die<br />

übliche Auffassung der Geschichte als einer mit Schrift, Staat und<br />

Militär verknüpften Entwicklung. Vielmehr verschwimmen die<br />

Konturen der historischen Stellung afrikanischer Gesellschaften<br />

gerade wegen ihres hohen Alters. Die Abteilung »Anfänge der<br />

Gesellschaft« spricht von einer allgemeinen Menschheit, deren<br />

primitives Stadium mit Afrika in Verbindung gebracht wird. Das<br />

wissenschaftliche Faktum der weit zurück reichenden Geschichte<br />

Afrikas trägt hier die Kennzeichnung eines Primitivismus, der<br />

ausserhalb der Geschichte steht und dessen erstarrte Bilder im<br />

Saalinneren gezeigt werden. 25<br />

Wieder ist der Rahmen raffinierter, als er bisher geschildert<br />

wurde. Nähert sich der Besucher dem Hauptteil des Saals aus<br />

dieser Richtung, betritt er durch eine enge Pforte das eigentliche<br />

«Afrika», wobei Äthiopien vor der geologisch orientierten Einteilung<br />

in »Landschaftsgebiete« – Flusstal, Savanne, Wüste, Wald –<br />

in Erscheinung tritt. Der Grund, weshalb Äthiopien diese Sonderstellung<br />

einnimmt, lässt sich an den Exponaten ablesen. Es könnte<br />

daran liegen, dass in Äthiopien die ältesten Zeichen menschlichen<br />

Lebens gefunden wurden. Aber es gibt, zumindest auf der Ebene<br />

der Konnotationen, noch einen weiteren Grund.<br />

Die ersten beiden Exponate sind dem »Christentum« zur Rechten<br />

und dem »Krieg« auf der Linken gewidmet. Die Ausstellung<br />

«Christentum» beginnt im vierten Jahrhundert v. Chr. sowie im<br />

dritten Jahrhundert n. Chr. mit der damals herrschenden salomonidischen<br />

Dynastie, die sich ihrerseits auf Salomon und Bathseba<br />

berief. Durch das Wort »Christentum« im Titel dieses Teils der<br />

Ausstellung wird die ganze Präsentation so ausgerichtet, dass wir<br />

das älteste Exponat als Vorgeschichte des späteren Christentums<br />

betrachten. 26 Die Vorstellung von einer jüdischen Kultur kommt<br />

gar nicht zum Vorschein; dennoch kann Salomon kaum als christliche<br />

Figur betrachtet werden. Die wichtigsten visuellen Exponate<br />

in dieser Vitrine sind eine auf Leinwand gemalte visuelle Schil-<br />

<strong>Heft</strong>_<strong>02</strong>_<strong>2009.indb</strong> 348<br />

<strong>16.2.2009</strong> <strong>12</strong>:15:<strong>08</strong> <strong>Uhr</strong>

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