Heft 02 Heft_02_2009.indb 1 16.2.2009 12:14:08 Uhr - qubus

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Drei Zeichnungen von vierjährigen Kindern: 5, 6, 7
Wir erkennen an diesen vielfältigen Zeichnungen, dass fünf- bis
siebenjährige Kinder den Baum in der Regel aus elementaren Figuren
wie Linien, Kreise, Recht- und Dreiecke in additiver Weise
zusammensetzen. Die flächenhaften Schemen haben verschiedene
Bedeutungen. Die kleinen Kreise können Blätter und/oder Früchte
darstellen, die Dreiecke stehen für Äste und Blätter. Charakteristisch
ist auch, dass sie die Früchte und Blätter im rechten Winkel
an die Äste heften. Mit fünf sind die meisten fähig, die Farben
zu unterscheiden und in ihrer Baumdarstellung realitätsnah zu
verwenden. Der Blattrand wird in der Regel als Boden (Halt) benützt.
Die Krone wird häufig als Kugel gestaltet. Nur wenigen
gelingt es in diesem Alter schon, die Krone nur aus Ästen und
Zweigen zu gestalten.
Der Baum von Roger schwebt verloren im luftleeren Raum, er
ist nicht verwurzelt; der Knabe benützt den Blattrand nicht als
Boden. Auffallend sind auch die blauen Äste, die wie Stacheln
aus dem ganzen Stamm herausragen. (Roger ist sonst fähig, die
Farben zu unterscheiden.) Sein Baum erinnert an einen Kaktus. Ist
er ein Ausdruck seiner ausgesprochenen Aggressivität gegenüber
andern und sich selbst
Roger sucht intensiv die Zuwendung und Anerkennung bei
seinen Kameraden. Sie fürchten sich aber vor ihm, da er sie oft
«grundlos» tätlich angreift. Seine Wut wendet er aber auch gegen
sich selbst. Er kratzt sich oft so lange, bis er blutet.
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