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Heft 02 Heft_02_2009.indb 1 16.2.2009 12:14:08 Uhr - qubus

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360<br />

kann diese physischen Artikulationen einbeziehen. Vertraut sind<br />

solche Arbeitsweisen mit verschiedenen Artikulationsformen im<br />

Rahmen von Workshops. Sie schaffen einen eigenen Rahmen, ein<br />

Format der Vermittlung, das insbesondere die Selbsttätigkeit der<br />

Teilnehmenden akzentuiert und zu eigener Artikulation anregt.<br />

Die künstlerische Arbeit bildet hier den Anlass oder Ansatzpunkt<br />

für die eigene und zumeist auch materialisierte Artikulation. Sei<br />

es als plastische Form, Video, Zeichnung, Malerei, Fotografie<br />

(und selbstverständlich ist diese Reihe erweiterbar) oder auch als<br />

Text oder Aufführung.<br />

Anders als in einem solchen schon fast klassisch zu nennenden<br />

Workshop können Vermittlung und Werk in einem partizipatorischen<br />

Kunstprojekt eine symbiosehafte Beziehung eingehen.<br />

Was sich hier durch die Teilnehmenden artikuliert, bildet einen<br />

integralen Bestandteil solcher künstlerischer Arbeit. Wenn etwa<br />

die Künstlerin Almut Linde NichtkünstlerInnen als AkteurInnen<br />

in ihre Projekte involviert, öffnet sie den Werkprozess auf deren<br />

Artikulation hin: 2005 wurde Almut Linde eingeladen, in der<br />

Künstlerstätte des Schlosses Plüschow ein Kunstprojekt zu realisieren,<br />

das Personen des Dorfes Plüschow einbeziehen sollte.<br />

Linde schildert den Projektverlauf in einer Publikation 2006, aus<br />

der hier ein längeres Zitat folgt: «Ich entwickelte ein Projekt im<br />

Stall des Milchproduktionsbetriebes Plüschow. Die Agrargenossenschaft<br />

produziert dort mit einem Viertel der ehemaligen Belegschaft<br />

täglich 3000 Liter Kuhmilch und stellt einen wirtschaftlich<br />

autarken Betrieb dar. Die Milchkühe werden in diesem Stall geboren<br />

und verbringen ihr ganzes Leben dort.<br />

Die Aktion sah vor, den im Stall arbeitenden Personen die<br />

paradoxe Handlungsanweisung zu geben, ihre Lieblingskuh zu<br />

zeigen. Mir [Linde] schwebte der entfremdete Arbeiter in der entfremdeten<br />

Umgebung der Massentierhaltung vor, der unsicher auf<br />

irgendein Tier in der Ferne zeigt oder nicht weiss, was er tun soll.<br />

In der Realität gestaltet sich das Projekt jedoch anders als erwartet.<br />

Die Angestellten hatten eindeutige Lieblingskühe, und<br />

präsentierten sich selbstverständlich mit ihnen innerhalb des<br />

Pferches. Dazu erzählten sie von ihrer Arbeit. […] Die Fotos der<br />

<strong>Heft</strong>_<strong>02</strong>_<strong>2009.indb</strong> 360<br />

<strong>16.2.2009</strong> <strong>12</strong>:15:09 <strong>Uhr</strong>

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