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Heft 02 Heft_02_2009.indb 1 16.2.2009 12:14:08 Uhr - qubus

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denkbar<br />

das »Du« wird hier stärker als sonst wo nach kultureller und rassischer<br />

Zugehörigkeit differenziert. Durch den Anfang beruhigt<br />

und auf sich selbst konzentriert, ist der weisse Betrachter aus dem<br />

Westen darauf vorbereitet, staunend über die Andersheit visuelle<br />

und sprachliche Informationen in sich aufzunehmen. Was der<br />

Besucherin afrikanischer Herkunft widerfährt, weiss ich nicht;<br />

vermutlich wird der beruhigende Effekt der Einleitung auch sie<br />

nicht unberührt lassen. Dem Rahmen gelingt es nicht, den Besucher<br />

dieser oder jener Herkunft mit dem dauerhaften Spiegel<br />

auszustatten, den er braucht, um die afrikanischen Völker in ihrer<br />

geschichtlichen Situation zu sehen.<br />

Bisher habe ich mich bei der Erörterung des Übergangs an den<br />

ersten Weg gehalten, der zu dem besonders betont ausgestalteten<br />

Eingang hinführt. Die Wiedergabe des oben beschriebenen Effekts<br />

wird durch einen sei’s noch so oberflächlichen Blick auf<br />

den ande ren Zugang zu diesem Saal bestätigt. Während der eben<br />

beschriebene Eingang die Beziehung zwischen Darstellung der<br />

Vergangenheit und Verständnis der Gegenwart thematisierte, ist<br />

dieser fest auf eine Suche nach den Ursprüngen ausgerichtet.<br />

Von dieser Seite aus gesehen trägt der Saal die Überschrift »Der<br />

Mensch in Afrika« und proponiert damit einen Universalismus,<br />

der die Spezifizität der afrikanischen Völker, denen der Saal gewidmet<br />

ist, durchstreicht. Die Geschichte tritt in den Schatten der<br />

Vorgeschichte, der Archäologie der menschlichen Gesellschaft,<br />

deren primärer Index der Homo Africanus ist. Links ist eine Tafel<br />

mit der Überschrift »Frühzeitliche Menschen in Afrika«, und<br />

rechts findet sich ein Exponat mit dem Titel »Die Anfänge der<br />

Gesellschaft«.<br />

Links wird eine Aufnahme der vermutlich frühesten menschlichen<br />

Fussstapfen gezeigt, jener herausragenden Indizes der wirklichen<br />

Existenz und Anwesenheit des Menschen. Das Exponat auf<br />

der Rechten zeigt die frühesten ökonomischen Aktivitäten: Viehhaltung,<br />

Feldanbau, Jagen und Sammeln sowie Werkzeugherstellung.<br />

Dieser Eingang huldigt dem Kontinent als der Wiege der<br />

Menschheit, ja der Zivilisation. Doch während auf der anderen<br />

<strong>Heft</strong>_<strong>02</strong>_<strong>2009.indb</strong> 347<br />

<strong>16.2.2009</strong> <strong>12</strong>:15:<strong>08</strong> <strong>Uhr</strong>

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