31.12.2014 Aufrufe

Heft 02 Heft_02_2009.indb 1 16.2.2009 12:14:08 Uhr - qubus

Heft 02 Heft_02_2009.indb 1 16.2.2009 12:14:08 Uhr - qubus

Heft 02 Heft_02_2009.indb 1 16.2.2009 12:14:08 Uhr - qubus

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

158<br />

und andere bewegte Bilder / Entwurf virtueller Räume mit unterschiedlichen<br />

Entwurfsstadien). Um die zeichnerischen Vorgänge<br />

besser zu verstehen, wird im Projekt ‹raviko› nicht wie bisher in<br />

der Kinderzeichnungsforschung nur das Endergebnis (Zeichnung)<br />

betrachtet, sondern es werden auch der Zeichen-Prozess (mittels<br />

Video) und die Reflexionen der Zeichnerin (mittels Interview)<br />

erfasst. Das Datenmaterial wird durch das Forschungsteam, bestehend<br />

aus fünf Fachdidaktikdozierenden, während einer Aufgabenreihe<br />

im Unterricht Bildnerisches Gestalten erhoben, anschliessend<br />

aufbereitet und ausgewertet 2 .<br />

Zur ausgewählten Aufgabenstellung<br />

Auf der Grundlage einer offensichtlich motivierenden Rahmengeschichte<br />

formuliert die Lehrperson in der vierten Doppelstunde<br />

folgende Aufgabe: «Ihr befindet euch jetzt in einem alten Holzschiff<br />

auf stürmischer See. Beim Erwachen in einem Bett mit<br />

Baldachin blickt ihr in dieses Zimmer, als eben eine Person zur<br />

Türe rein kommt.» Die Klasse wird damit aufgefordert, die in der<br />

Rahmengeschichte geschilderte Situation 3 in einer Zeichnung individuell<br />

weiter auszubauen.<br />

Enias zeichnerische Anliegen<br />

Die Schülerin realisiert schnell, dass ihr gewohntes, abrufbares<br />

bildnerisches Schema zur Darstellung der geschilderten Situation<br />

nicht mehr genügt. Nach alter Gewohnheit hätte sie sich selbst<br />

früher als Figur im vollständig gezeichneten Bett dargestellt und<br />

sich gleichzeitig als Zeichnerin und Betrachterin ausserhalb des<br />

Bildes gedacht. Nun interessiert sich Enia jedoch für die Nuance<br />

in der Aufgabenstellung und versucht sich vorzustellen, was sie im<br />

Bett liegend von sich selbst, vom Bett und vom Zimmer erblicken<br />

kann.<br />

«Ich habe sonst einfach das Bett gezeichnet (zeigt auf die Bildfläche links),<br />

ich drin und dann den Raum (zeigt auf Bildfläche rechts).<br />

Aber dass es aussieht, dass ich schaue, dann muss man es ja so machen.»<br />

(Enia, S4, Z.275–277)<br />

<strong>Heft</strong>_<strong>02</strong>_<strong>2009.indb</strong> 158<br />

<strong>16.2.2009</strong> <strong>12</strong>:<strong>14</strong>:43 <strong>Uhr</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!