Heft 02 Heft_02_2009.indb 1 16.2.2009 12:14:08 Uhr - qubus

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denkbar
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Leo Gehrig
Was Zeichnungen
auszudrücken vermögen, was
Worte nicht können
Auszüge aus dem Buch Baumzeichnungen –
Zeichen des Menschen
Seit über dreissig Jahren sammle ich Baumzeichnungen von psychisch
gesunden, gestörten oder kranken Kindern, Jugendlichen
und Erwachsenen. Zu Beginn meiner psychologischen Tätigkeit
an einem psychiatrischen Zentrum hielt ich nichts von der Baumzeichnung
als diagnostischem und therapeutischem Hilfsmittel.
Mit vielen psychisch kranken Menschen ist es schwierig, ein Gespräch
zu führen. Deshalb habe ich meine Meinung geändert. Ich
begann in der Begegnung mit den Kranken auch gestalterische
Mittel einzusetzen. In diesem Sinne liess ich die Patienten auch
einen Obstbaum zeichnen. Immer stärker faszinierten mich ihre
Darstellungen und die Gespräche darüber. Ich begann, die Zeichnungen
systematisch zu sammeln und mit den klinischen Eindrücken
und Befunden, den Selbstschilderungen der Patienten und
den Beobachtungen ihrer Angehörigen zu vergleichen.
Immer in Bildern befangen
Wir machen uns immer Bilder von den andern Menschen. Wir
sind immer in Vorstellungen und Vorurteilen in der Begegnung
mit andern befangen. Von frühester Kindheit an entwickeln wir
so genannte Konstrukte, das heisst Schablonen, Kategorien oder
Muster, durch die wir die Welt wahrnehmen und ordnen. Diese
Konstrukte kanalisieren die Art und Weise, wie wir unsere Mitmenschen
sehen, den Wahrnehmungen Bedeutung verleihen und
sie in einen Sinnzusammenhang stellen.
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16.2.2009 12:14:50 Uhr