Heft 02 Heft_02_2009.indb 1 16.2.2009 12:14:08 Uhr - qubus

55
Vermittelt
hörten sie plötzlich ein riesiges Gebrüll, das vom Innern des Kraters
kam. Da, plötzlich kam am Rand des Kraters ein riesiger
Kopf hervor. Er war hässlich und hatte rote Stacheln, die überall
aus dem Kopf heraus ragten. Die Dorfbewohner nahmen ihren
ganzen Mut zusammen, kamen aus ihrem Versteck hervor und
schossen mit ihren Pfeilen auf den Kopf. Dieser verschwand wieder.
Sie rannten nach oben an die Kante zum Abgrund und da
sahen sie es: Das grosse Ungeheuer, das hilflos und ängstlich aussah.
Und doch, die Leute waren sich sicher, dass es für all die
Menschen, die vermisst wurden, verantwortlich ist. Also schossen
sie mit ihren Pfeilen auf es und stachen mit den Schwertern
gegen seinen Körper. Und da hörte man es: Der letzte klagende
und schmerzvolle Schrei des Ungeheuers. Jetzt war es tot und alles
war vorbei.
Feindschaft von Michelle Liebhart
Es war einmal ein kleines Dörfchen, umgeben von riesigen Bergen,
die weit in die Höhe ragten. Doch eines Tages setzte überraschend
eine starke Regenzeit ein. Es regnete so fest, dass richtige Wasserfälle
von den Bergen flossen und ein Fluss entstand, der das Dorf
in zwei Teile spaltete. Auf der einen Seite waren die Menschen
stets glücklich, auf der anderen Seite sah man nie jemanden mit
einem Lächeln auf dem Gesicht. So ging es weiter und die Feindschaft
zwischen dem einst vereinten Dorf wurde immer grösser.
Doch einige Jahre später liess das Schicksal eine noch stärkere Regenzeit
aufkommen. Schlammlawinen und Überschwemmungen
Heft_02_2009.indb 55
16.2.2009 12:14:20 Uhr