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Heft 02 Heft_02_2009.indb 1 16.2.2009 12:14:08 Uhr - qubus

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Wissensbereiche repräsentieren und durch charakteristische Bedingungen,<br />

Regeln und Praktiken strukturiert werden. 30 Für die<br />

Bedeutung von Kunst, die Beschreibung ihrer Verfahren und die<br />

Diskussion ihrer Leistungen sind insbesondere die Konzepte der<br />

Intertextualität bzw. Intermedialität und das von Jürgen Link<br />

vorgeschlagene Konzept des Interdiskurses von Bedeutung. 31<br />

Der Fokus auf die manifesten, insbesondere aber auf die latenten<br />

Bezüge und Referenzen zwischen Texten bzw. Medien und die<br />

Bedeutung von Metaphern und Symbolen als «interdiskursive<br />

Sprachspiele» ist für das Verständnis der kreativen und diskursiven<br />

Praxis von Kunst und ihrer gesellschaftlichen Bedeutung ausgesprochen<br />

produktiv. 32 Am Beispiel von Sprachbildern wie dem<br />

Ballon hat Jürgen Link Literatur als Interdiskurs interpretiert, mit<br />

dem die zunehmende Diskursspezialisierung mindestens teilweise<br />

überwunden und die gesellschaftlich notwendige Reintegration<br />

von Fachdiskursen gefördert wird. In dieser Perspektive liesse sich<br />

Kunst als interdiskursive bzw. intermediale Praxis verstehen, die<br />

im Bereich der visuellen Kultur eine substanzielle Kommunikations-<br />

und Integrationsleistung erbringt (Abb. 3).<br />

Der sogenannte Pictorial Turn dürfte in den vergangenen Jahren<br />

die für die Produktion, Distribution und Interpretation von Bildern<br />

folgenreichste Wende gewesen sein. Die von der Entwicklung<br />

der Computertechnologie begünstigte «Rückkehr des Bildes in die<br />

Naturwissenschaften» hat tiefgreifende Folgen für die Bereiche<br />

Wissenserwerb, Wissensspeicherung, Wissensverteilung und Wissensvermittlung,<br />

insbesondere aber für den Status von Kunst in<br />

einer von den Bildern der Informationsmedien geprägten visuellen<br />

Kultur. 33<br />

An dieser Stelle interessiert nicht der Blick auf die kulturellen<br />

Konzepte, die bei den auf der Basis digitaler Daten operierenden<br />

Verfahren der Bildkonstruktion in den Technik- und Naturwissenschaften<br />

wirksam werden, sondern die Folgen dieser «Piktorialisierung».<br />

34 Diese für die visuelle Kultur prägende Zäsur hat die<br />

aus den Naturwissenschaften kommende Medienwissenschaft-<br />

<strong>Heft</strong>_<strong>02</strong>_<strong>2009.indb</strong> 268<br />

<strong>16.2.2009</strong> <strong>12</strong>:<strong>14</strong>:59 <strong>Uhr</strong>

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