Heft 02 Heft_02_2009.indb 1 16.2.2009 12:14:08 Uhr - qubus

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denkbar
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Eva Sturm
Kapitel aus dem Buch «Im Engpass der Worte»
Die Artikulation der Werke
AM ANFANG WAR DAS WORT AM.
(Timm Ulrichs) 1
UNORT SPRACHE
Das zweifache Tableau
Die Beispiele, welche Michel Foucault (1971) in seiner «Ordnung
der Dinge» gibt, um zu demonstrieren, wie sich im sprachlichen
Raum, Teile von Welt in absurden Ordnungen wiederfinden können,
hören sich an wie die Register wunderlicher Museumssammlungen.
Borges zum Beispiel, fand in einer chinesischen Enzyklopädie
2 eine Ordnung der Tiere wie folgt: «a) Tiere, die dem Kaiser
gehören, b) einbalsamierte Tiere, c) gezähmte, d) Milchschweine,
e) Sirenen, f) Fabeltiere, g) herrenlose Hunde» (Foucault 1971,
17). Wo, fragt Foucault, könnten sich diese Tiere treffen, wenn
nicht in der Sprache, auf einer Buchseite oder im Mund eines Sprechers.
Sprache ist in diesem Sinn nichts anderes als eine Unterlage,
so Foucault, welche «dem Denken gestattet, eine Ordnungsarbeit
... vorzunehmen, eine Aufteilung in Klassen, eine namentliche
Gruppierung, durch die ihre Ähnlichkeiten und ihre Unterschiede
bezeichnet werden» (Foucault 1971, 19). Die chinesische Enzyklopädie
macht deutlich, wie instabil die Verhältnisse zwischen
den Dingen und ihren Bedeutungen sind. «Nichts ist tastender,
nichts ist empirischer (wenigstens dem Anschein nach) als die Einrichtung
einer Ordnung unter den Dingen. ... Die Ordnung ist zugleich
das, was sich in den Dingen als ihr innerstes Gesetz, als ihr
geheimes Netz ausgibt, nach dem sie sich in gewisser Weise alle
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