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Heft 02 Heft_02_2009.indb 1 16.2.2009 12:14:08 Uhr - qubus

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denkbar<br />

Mitarbeiter ergeben schliesslich ein differenziertes Portrait der<br />

Ambivalenzen von Massentierhaltung und der persönlichen Integrität<br />

der Personen, die dort arbeiten». 3<br />

Die dem Projekt zugrunde liegende Intention der Künstlerin<br />

wurde hier durch die Artikulationen der Teilnehmenden nicht<br />

unterlaufen, wie eine ergebnisorientierte Perspektive der künstlerischen<br />

Arbeit formulieren könnte. Vielmehr nutzt Linde die<br />

Artikulationen der Teilnehmenden in Wort und Präsentation (ihrer<br />

Lieblingskühe) zu einer Revision der eigenen Intention. Die<br />

Veränderung mittels der Artikulation der Teilnehmenden ist einer<br />

solchen partizipatorischen Arbeit integral. Auch wenn Linde<br />

den Modus der Artikulationen determiniert – so entstehen jeweils<br />

Fotografien, die die Angestellten mit ihrer Lieblingskuh im Stall<br />

zeigen -, was hier artikuliert wird, findet eine direkte Umsetzung<br />

in der künstlerischen Arbeit. 4<br />

Perspektive: Verbale Artikulationen<br />

Die diversen Artikulationsformen, mit denen es die Kunstvermittlung<br />

zu tun hat, lassen sich in der jeweiligen Situation kaum<br />

voneinander trennen. Neben der künstlerischen Arbeit rufen auch<br />

nonverbale Artikulationen der Teilnehmenden durchaus verbale<br />

hervor, verbale andererseits ebenso nonverbale. Materiale Artikulationen<br />

gliedern sich je nach Situation in dieses Vermittlungsgeflecht<br />

ein. Das zeigt schon ein Blick auf eine eher klassische<br />

Vermittlungssituation in einer Ausstellung: Zunächst einmal<br />

kommen die BesucherInnen in die Ausstellungsinstitution hinein,<br />

legen vielleicht ihre Mäntel ab, werden auf die Taschengrösse<br />

hin kontrolliert, sammeln sich als Gruppe für eine Vermittlungseinheit<br />

an einem bestimmten oder auch variablen Treffpunkt.<br />

Schon diese einfachsten vorbereitenden Aktionen rufen Reaktionen<br />

hervor, abwartende, neugierige oder auch abwehrende. Ein<br />

mehr oder weniger stark sozialisiertes Besucherverhalten wird<br />

eingenommen – eine durchaus nicht nur positive Bedingung für<br />

die Vermittlungssituation. Die Begrüssung der Gruppe agiert mit<br />

unterschiedlichen Ebenen der Artikulation: Die Körpersprache<br />

der Vermittelnden spielt eine ebensolche Rolle wie ihre verbale<br />

<strong>Heft</strong>_<strong>02</strong>_<strong>2009.indb</strong> 361<br />

<strong>16.2.2009</strong> <strong>12</strong>:15:09 <strong>Uhr</strong>

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