31.12.2014 Aufrufe

Heft 02 Heft_02_2009.indb 1 16.2.2009 12:14:08 Uhr - qubus

Heft 02 Heft_02_2009.indb 1 16.2.2009 12:14:08 Uhr - qubus

Heft 02 Heft_02_2009.indb 1 16.2.2009 12:14:08 Uhr - qubus

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

82<br />

Schamane der Inuit trägt in einem Ritual die Maske «Negafok»<br />

und kann so angeblich «den Geist der kalten Zeit» besänftigen. 2<br />

Als Überleitung zum Bemalen des eigenen Gesichtes betrachteten<br />

wir verschiedene Figuren der Peking Oper. Wohl, weil sich die<br />

meisten Kinder zu Beginn der Woche nicht kannten, wollten sie<br />

ihre Gesichter nicht anmalen. Am zweiten Kurstag besuchten wir<br />

das Rietbergmuseum. Dort zeichneten die Kinder Abbilder der No-<br />

Masken und afrikanische Masken – mit Bleistift auf Papier. Nach<br />

der theoretischen Einführung zum Thema Masken kam die Entwurfsphase:<br />

Am dritten Kurstag stellte ich den Kindern die Frage<br />

nach dem Gedankenbild, dem Noema ihrer Maske, und forderte<br />

sie auf, den Satz «Ich wollte ich wär…» weiterzudenken. Nachdem<br />

sie ihre Ideen im <strong>Heft</strong> 3 skizzenhaft entwickelt und festgehalten haben,<br />

wussten die meisten wie ihre Maske aussehen sollte.<br />

Produktion und Maskenspiel<br />

Die Kinder modellierten das Tonmodell ihrer Maske. Über den<br />

geformten Ton legten sie nachher eine dünne Plastikfolie, worauf<br />

sie schichtweise Papierfetzen mit Fischkleister aufeinander<br />

klebten. 4 Nachher folgte das Abnehmen der Pappmaché-Schicht<br />

vom Tonmodell. Diesen Schritt erlebten wir «wie eine Geburt» 5 :<br />

Das Hervorbringen einer selbst kreierten Identität. Von diesem<br />

Moment an, können die Kinder ihr Gesicht hinter der Maske verstecken,<br />

sich in ein anderes Wesen verwandeln. Ihr Gedankenbild<br />

wird zum realen, begreifbaren Objekt. Die Rohlarve musste nur<br />

noch bemalt und mit Haaren aus Fell, Wolle, Schnur und Perlen,<br />

Augen etc. ausstaffiert und geschmückt werden.<br />

Die dritte Phase des Prozesses war dem Maskenspiel gewidmet.<br />

Die Kinder wurden aufgefordert, ihre Masken zum Klingen, Sprechen,<br />

Kämpfen, Singen, Spielen und Tanzen zu bringen. Die Masken<br />

stellten Clowns, Hexen, Waldgeister und abstrakte Gesichter<br />

dar. Durch die Bewegung und die Artikulation der Stimme, durch<br />

Musik und Tanz wurden sie zu lebenden Maskengestalten. Die<br />

performativen Ausdrucksformen führten den Gestaltungsprozess<br />

der eigenen Maske über den handwerklichen Entstehungsprozess<br />

des Maskenobjektes hinaus.<br />

<strong>Heft</strong>_<strong>02</strong>_<strong>2009.indb</strong> 82<br />

<strong>16.2.2009</strong> <strong>12</strong>:<strong>14</strong>:30 <strong>Uhr</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!