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Heft 02 Heft_02_2009.indb 1 16.2.2009 12:14:08 Uhr - qubus

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225<br />

denkbar<br />

In seiner Baumzeichnung hat sich offenbar Peters seelische<br />

Notlage schon zu einem Zeitpunkt gezeigt, als er der Kindergärtnerin<br />

durch sein Verhalten noch kaum Anlass zur Besorgnis gab.<br />

Peters Eltern führen gemeinsam ein eigenes Geschäft. Sie sind beinahe<br />

den ganzen Tag im Betrieb beschäftigt und haben kaum Zeit<br />

für den Knaben. Für ein Kindermädchen fehlt das Geld. So ist<br />

Peter oft allein und verbringt viel Zeit vor dem Fernseher. Ist die<br />

rotglühende Krone mit der wilden Strichführung ein Ausdruck<br />

seines Protestes gegen seine Vernachlässigung Darf sie als ein<br />

früher Hinweis dafür genommen werden, dass sich in Peter Wut<br />

und Ärger darüber stauen, dass sich seine Eltern zu wenig um ihn<br />

kümmern Geht die Interpretation zu weit, wenn man sagt, dass<br />

sich die drohende Entladung seiner gestauten Aggressionen schon<br />

zu einem Zeitpunkt ankündigte, als er in seinem Verhalten noch<br />

kaum auffiel<br />

Der kleine und verloren wirkende Baum von Ramona stimmt<br />

traurig. Er ist ganz in blau gemalt, einige Blätter oder Früchte<br />

sind in einem Ockergelb schwach angedeutet. Im Gegensatz zu<br />

Peter, der einen kraft- und schwungvollen Baum darstellt, wirkt<br />

die Darstellung von Ramona zaghaft.<br />

Das Mädchen und seine Geschwister werden schwerstens vernachlässigt.<br />

Sie ist ein schüchternes und gehemmtes Kind, das<br />

seine Sorgen und Nöte nach aussen hin nicht auszudrücken vermag.<br />

Sie wird von der Kindergärtnerin als ein stilles Mädchen<br />

beschrieben, das sich von seinen Kameradinnen erdrücken lässt.<br />

Sie steht oft abseits und muss zum Spielen mit den andern Kindern<br />

zusammen ermuntert werden.<br />

Im siebten oder achten Lebensjahr befinden sich die meisten Kinder<br />

– einige früher, andere etwas später – in der Phase des ersten<br />

Gestaltwandels. In dieser Zeit verändert sich ihr Äusseres stark.<br />

Sie verlieren nicht nur die ersten Zähne, sondern auch ihr kleinkindhaftes<br />

Aussehen. Die Kinder lösen sich zunehmend von den<br />

Eltern. Die Lehrer und Klassenkameraden werden zu immer wichtigeren<br />

Bezugspersonen. Ihr Urteil ist für sie oft wichtiger als das<br />

der Eltern. Sie sind lernbegierig, und es macht ihnen Freude auf<br />

spielerische Weise zu rechnen, zu lesen und zu schreiben.<br />

<strong>Heft</strong>_<strong>02</strong>_<strong>2009.indb</strong> 225<br />

<strong>16.2.2009</strong> <strong>12</strong>:<strong>14</strong>:53 <strong>Uhr</strong>

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