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Heft 02 Heft_02_2009.indb 1 16.2.2009 12:14:08 Uhr - qubus

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denkbar<br />

die beiden Ebenen des Tableaus als unabhängige, aber untrennbar<br />

miteinander verquickte Schauplätze sichtbar. Sie redete den<br />

Ort Kunst-/ Museum zu einer befremdlichen chinesischen Enzyklopädie,<br />

zu einer absurden und machtvollen Zone der Ordnung<br />

von Welt durch den Diskurs. Sie zeigte das Kunst-/ Museum als<br />

Raum, der durch die Konstruktion verschiedenster Ordnungssysteme<br />

ununterbrochen bedeuten und vorzeigen will, «Wie zu sehen<br />

ist» (Fliedl 1995). Machtvolles Arrangement.<br />

Abb 4, Abb 5:<br />

Die Institution durchkreuzt real und diskursiv die Körper der Subjekte ebenso wie<br />

deren Träume und Phantasien. Wer vereinnahmt hier wen «Ort loan from the museum<br />

in us.» («Leihgaben aus dem Museum in uns»). Hubbard & Blrchler, Installation im<br />

Offenen Kulturhaus, Linz, 1993 2 Glasvitrinen, je 230 x 185 x 160 cm. Gips, Papiermaché,<br />

Pigment, Glasaugen, Haar ausgestopfte Tiere diverse Insektensammlungen,<br />

künstliche Pflanzen, Glas, Holz Eisen. Der Kommentar der beiden Künstler zu ihrer Arbeit:<br />

«Authenticity Is not about factuallty or reallty lt is about authorlty. Objects have<br />

no authorlty, people do» In den Vitrinen befinden sich Doubles des Künstlerpaares,<br />

umgeben von Tieren aus dem O.Ö,Landesmuseum<br />

Frasers künstlerische Strategie ist eine von vielen möglichen Antworten<br />

auf den Ort Kunst-/ Museum als Zone, in der die realen<br />

Dinge, Teile, Spuren, Reste, Objekte, die künstlerischen Äußerungen<br />

permanent mit Diskursen unterlegt und von diesen durchkreuzt<br />

werden. Dieses Unterlegen und Durchkreuzen stellt sich<br />

in jedem Fall – und dies ist die vielbeklagte Ambivalenz an der<br />

Sache – als gewaltsame Maßnahme dar. Die Ordnung der Dinge /<br />

der Diskurse macht sichtbar, was er benennend zeigt und unsichtbar,<br />

was er verschweigend verdeckt oder ausschließt. «Was Sie hier<br />

sehen, ist Kunst.», sagt zum Beispiel das Kunst-/ Museum – als<br />

reales und architektonisches Zeichen-Arrangement und als Text.<br />

Und man wird es früher oder später, vielleicht skeptisch, aber den-<br />

<strong>Heft</strong>_<strong>02</strong>_<strong>2009.indb</strong> 285<br />

<strong>16.2.2009</strong> <strong>12</strong>:15:01 <strong>Uhr</strong>

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