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Heft 02 Heft_02_2009.indb 1 16.2.2009 12:14:08 Uhr - qubus

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354<br />

Fussnoten<br />

1<br />

Michael Ann Holly danke ich für ihre überaus sachdienlichen Anmerkungen zu einer<br />

früheren Fassung dieses Kapitels. Hier dürfte auch der Ort sein, um die Widmung dieses Kapitels<br />

zu erklären. Als ich eine frühere Fassung dieses Texts zum erstenmal veröffentlichte, trug<br />

sie eine Widmung für Alexander Holly. Alexander hatte mir gesagt, ich solle ins American<br />

Museum of Natural History gehen, um mir den Wal anzuschauen, anstatt immer das Metropolitan<br />

Museum of Art zu besuchen. In kindlicher Weisheit redete er mir zu: Tiere zeigen<br />

sei eigentlich das gleiche wie Kunst zeigen. Ich blieb an der buddhistischen Statue hängen<br />

und habe es nicht geschafft, mir Alexanders Lieblingsstück anzuschauen. Alexander starb in<br />

derselben Woche, in der dieser Artikel erschien, und hat nie von der Überraschung erfahren,<br />

die ich ihm zugedacht hatte. Von ihm stammt die Anregung, die Zusammenhänge, die ich hier<br />

herzustellen versuche, zu sehen. Deshalb und weil er stets der vierzehnjährige Knabe bleiben<br />

wird, der er damals war, widme ich dieses Kapitel jetzt seinem Angedenken. Angesichts der<br />

weiter unten erwähnten Darstellung des Hundeopfers hätte er vielleicht ausgerufen: »Das ist<br />

gemein!« Außerdem hätte er - er war auf dem besten Wege dahin - einer der fähigsten Kritiker<br />

ebendieser Art von epistemologischen und pädagogischen Tricks werden können.<br />

2<br />

Siehe Jonathan Cullers Structuralist Poetics (1975). In diesem Buch wird die Naturalisierung<br />

in der Literatur aufschlussreich erörtert. Für ein ähnliches Phänomen - nämlich für rhetorische<br />

Mittel, mit deren Hilfe sich Beschreibungen so geben können, als gehörten sie »natürlich«<br />

in die in Wirklichkeit von ihnen unterbrochene Erzählung - benutzt Hamon den Ausdruck<br />

»Motivation«. Siehe Philippe Hamon, Introduction ä l›analyse du discours deseriptif. Wenn<br />

ich hier von »Naturalisierung« spreche, soll das die rhetorische Natur der Erfahrung der<br />

Stadtgestalt verdeutlichen.<br />

3<br />

Zappler, Official Guide (1990), S.3.<br />

4<br />

Der Ausdruck »Symptom« ist hier in seinem spezifischen, Peirceschen Sinn gemeint und bedeutet<br />

ein unabsichtlich geäußertes Zeichen. Ob der Ausdruck außerdem etwas Medizinisches<br />

oder Freudianisches konnotiert und so Krank heit oder Unbehagen bezeichnet, bleibe dem<br />

Leser überlassen. Siehe Sebeok, Signs (1994), S.24-28.<br />

5<br />

James Clifford präsentiert eine erhellende und geistreiche Fassung des von Frederic Jameson<br />

wiedergegebenen und von Greimas ersonnenen semiotischen Quadrats. Ebenso wie Jameson<br />

benutzt auch Clifford die semiotische Analyse, um die Strukturen der Ideologie zu kartographieren,<br />

nicht um - wie es bei Greimas geschähe - geltend zu machen, daß die Sinnstiftung in<br />

dieser Weise begrenzt sein müsse. Siehe James Clifford, The Predicament of Culture (1988),<br />

S. 224; A. J. Greimas und Francois Rastier, »The Interaction of Semiotic Constraints« (1968);<br />

Fredric Jameson, The Political Unconscious (1981).<br />

6<br />

Siehe Fabians klassische Kritik des ausweichenden Umgangs mit der Zeit in der Ethnographie:<br />

Johannes Fabian, Time and the Other (1983).<br />

7<br />

Der Ausdruck »Effekt des Realen« (effet de réel) wurde 1968 mit Erfolg von Roland Barthes<br />

eingeführt. Siehe Barthes, »L’effet de réel«. Dieser Terminus ist problematisch und zugleich<br />

attraktiv. Siehe meine Kritik in: On Story-Telling (1991), S. 109-<strong>14</strong>5. Kurz gesagt: Dieser Ausdruck<br />

bezieht sich auf literarische Phänomene, etwa auf Beschreibungen, deren Nebenbedeutung<br />

»Dies ist Realität« größere Wichtigkeit erlangt als die Hauptbedeutung dessen, was da im<br />

besonderen beschrieben wird.<br />

8<br />

Zur Unterscheidung zwischen Artefakt und ästhetischem Objekt siehe Roman Ingarden, Das<br />

literarische Kunstwerk. Diese Unterscheidung hat Wolfgang Iser im Rahmen seiner Darstellung<br />

der Rezeptionsästhetik (Der Akt des Lesens [1976]) wieder aufgegriffen. Die Begriffe<br />

Ikon, Index und Symbol werden hier im Sinne von Peirce verwendet. Ein kurzer Text, in dem<br />

alle wichtigen Termini enthalten sind, wurde von Robert E. Innis in: Semiotics (1984), S.1-z3,<br />

veröffentlicht. Zur Einführung siehe Umberto Eco und Thomas Sebeok (Hg.), The Sign of the<br />

<strong>Heft</strong>_<strong>02</strong>_<strong>2009.indb</strong> 354<br />

<strong>16.2.2009</strong> <strong>12</strong>:15:<strong>08</strong> <strong>Uhr</strong>

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