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Heft 02 Heft_02_2009.indb 1 16.2.2009 12:14:08 Uhr - qubus

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<strong>14</strong>3 Sichtbar<br />

Draußen wird es dunkel, der Entscheid, heute Abend rauszugehen,<br />

fällt spontan und gemeinsam; da draußen will man nicht<br />

unbedingt alleine sein. Auch wenn schon dunkel draußen, ist es<br />

noch viel zu früh, denn die Menschen sollen schlafen, wenn wir<br />

unterwegs sind. Ich freue mich. Gestern habe ich einen neuen<br />

Schriftzug entworfen, der mir sehr gut gefällt. Lange hatte ich<br />

ihn auf Papier geübt, doch nun scheint er zu sitzen. Die neuen<br />

Marker, die ich mir letzte Woche geleistet habe, warten auch<br />

bereits schon auf ihren Einsatz.<br />

Nach dem Abendbrot trinken wir gemeinsam noch ein paar Bier;<br />

die Stimmung ist gut, geprägt von Vorfreude. Wir wissen nicht,<br />

was uns erwartet und doch haben wir klare Vorstellungen von<br />

dem, was heute Nacht geschehen soll. Es ist noch zu früh, um<br />

rauszugehen. Dennoch liegen unsere Stifte schon bereit, schöne,<br />

sorgfältig in Plastiktüten eingepackt, um unsere Hände und<br />

Kleider vor einem möglichen Auslaufen der Farbe zu schützen.<br />

Dies kommt häufiger vor, als man meint, vor allem mit den<br />

Stiften, die in Muttis Garage gebastelt wurden. Doch was nimmt<br />

man nicht alles in Kauf, um den eigenen Style von anderen unterscheidbar<br />

zu machen. Die Farbe unserer selbst gemischten Farbe<br />

klebt mir noch immer an den Händen; jedes Mal vergesse ich die<br />

schützenden Gummihandschuhe anzuziehen, bevor wir unsere<br />

Farben mischen und dann in die Stifte abfüllen. Halb so wild!<br />

Auf dem Tisch liegt ein Stapel Blätter, allesamt voll gekritzelt<br />

mit unseren Namenskürzeln und sonstigen Spielereien, die<br />

wir noch vor dem Abendessen zu Papier gebracht haben. Das<br />

meiste darauf gefällt uns nicht. Es war eher ein Suchen nach<br />

bestimmten Formen und diente auch dem Zweck, die Hand ein<br />

wenig einzuschreiben, bevor er raus geht. Da kommt mir soeben<br />

meine Mutter in den Sinn und wie sie mich gestern fragte, ob<br />

wir bei unseren nächtlichen Ausflügen eigentlich nichts kaputt<br />

machen. Etwas komisch habe ich sie da angeschaut, so hat<br />

sie sich bisher auch nicht an dem gestört, was wir machen.<br />

Ich erklärte ihr, dass wir keine Vandalen seien und fremdes<br />

Eigentum genauso respektierten, wie jeder andere dies auch<br />

tut. Des Weiteren sagte ich, dass wir uns an den grauen und<br />

<strong>Heft</strong>_<strong>02</strong>_<strong>2009.indb</strong> <strong>14</strong>3<br />

<strong>16.2.2009</strong> <strong>12</strong>:<strong>14</strong>:42 <strong>Uhr</strong>

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