WISO Börse 2010 - Buhl Replication Service GmbH
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<strong>WISO</strong> <strong>Börse</strong> <strong>2010</strong><br />
und Private handeln. Neben dem organisierten Kapitalmarkt,<br />
an dem der Handel nach strengen Regeln stattfindet,<br />
gibt es einen nicht-organisierten Markt für längerfristige<br />
Anlagen und Kredite. Hier können die Konditionen<br />
zwischen Geldgeber und -nehmer weitgehend<br />
frei ausgehandelt werden.<br />
Über die <strong>Börse</strong> beschaffen sich Unternehmen Eigenkapital<br />
durch die Ausgabe von Aktien oder Fremdkapital,<br />
indem sie Anleihen oder Obligationen zu den marktüblichen<br />
Zinsen begeben. Dies ist allerdings nur solchen<br />
Unternehmen möglich, die die für den Gläubiger- und<br />
Anlegerschutz geschaffenen Voraussetzungen erfüllen.<br />
Auch staatliche Stellen (Bund, Länder und Gemeinden,<br />
ausländische Regierungen) sowie nationale und internationale<br />
Institutionen (wie die Weltbank) holen sich die<br />
zur Erfüllung ihrer Aufgaben benötigten langfristigen<br />
Kredite zu einem großen Teil über die Ausgabe börsennotierter<br />
Anleihen. Das dazu erforderliche Geld stammt<br />
entweder direkt von privaten Sparern und Anlegern oder<br />
wird über die sogenannten Kapitalsammelstellen zur<br />
Verfügung gestellt. Dazu gehören neben den Banken vor<br />
allem Versicherungen und Investmentgesellschaften.<br />
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Während der Kapitalgeber an der <strong>Börse</strong> jederzeit die<br />
langfristig zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel<br />
durch Verkauf seiner Wertpapiere zurückbekommen<br />
kann, erhält derjenige, der seine Ersparnisse am nichtorganisierten<br />
Kapitalmarkt angelegt hat, sein Geld in der<br />
Regel erst bei Fälligkeit der Forderung zurück. Bei Geschäftsanteilen<br />
an einer KG oder <strong>GmbH</strong> muss er sich<br />
selber um einen Käufer bemühen und der Preis für seine<br />
Anteile ergibt sich nicht wie an der <strong>Börse</strong> objektiv aus<br />
dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage am Verkaufstag,<br />
sondern hängt weitgehend von seinem Verhandlungsgeschick<br />
ab.<br />
KGV<br />
Das Verhältnis zwischen dem aktuellen Kurs einer Aktie<br />
und dem tatsächlichen oder erwarteten Gewinn eines<br />
Unternehmens. Um das KGV zu ermitteln, teilt man den<br />
Kurs einer Aktie durch den erwarteten Gewinn je Aktie.<br />
Das KGV gibt an, ob die Aktie zu einem gegebenen<br />
Zeitpunkt beispielsweise mit dem vier- oder zehnfachen<br />
des Gewinns bezahlt werden muss. Je höher das<br />
KGV, desto teurer sind die Aktien im Hinblick auf eine<br />
Amortisation des eingesetzten Betrages. Die Aktie eines<br />
Unternehmens, die an der <strong>Börse</strong> 50 Euro kostet und