Arbeitshilfen für den Mobilen Sonderpädagogischen ... - SFZ-Erlangen
Arbeitshilfen für den Mobilen Sonderpädagogischen ... - SFZ-Erlangen
Arbeitshilfen für den Mobilen Sonderpädagogischen ... - SFZ-Erlangen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Arbeitsgruppe Mobiler Sonderpädagogischer Dienst<br />
Dr. Laschkowski, Birmann, Foltin, Geyer, Lechner, Merk-Seeberger, Schneider ©2003<br />
4.3.1.3 Beratung von Lehrkräften<br />
Erwartungen der Lehrkräfte bereits in der ersten Kontaktaufnahme klären.<br />
„Unmögliche Erwartungen“ gleich realistisch reduzieren (z. B. „Heilung“).<br />
Reduzierung des Problemverhaltens als Ziel vereinbaren.<br />
Grundsätze:<br />
• Kooperation statt Delegation: Nur durch gemeinsame Leistungen kann das<br />
Verhaltensproblem gemildert wer<strong>den</strong>. MSD ist kein Reparaturbetrieb, dem<br />
Problemkinder geschickt wer<strong>den</strong> und nach Heilung wieder abgeholt wer<strong>den</strong>.<br />
• Versuche statt Heilung: Verhaltensprobleme generell sind nicht durch Tricks und<br />
Kniffe zu heilen – <strong>den</strong>n sonst wären schon längst andere Personen darauf<br />
gekommen. Es gibt generell keine vorhersehbar wirksame Methode der<br />
Förderung / Therapie.<br />
• Angebote statt Anordnungen: Da es, wie bereits deutlich wurde, keine Rezepte<br />
gibt, können auch keine Interventionen ohne Einverständnis des Schülers<br />
erfolgreich sein.<br />
• Zirkularität, Dynamik und systemische Denkweise statt Kausalität: Ein Schüler<br />
zeigt nicht plötzlich aggressives Verhalten. Dieses Verhalten hat eine<br />
Entstehungsgeschichte, auslösende und verstärkende Faktoren und auch<br />
situationsabhängige Aspekte. Deshalb haben Überlegungen nach Schuld und<br />
Verantwortung in diesem Zusammenhang wenig Bedeutung.<br />
Den Fragebogen zur Verhaltensmodifikation als Grundlage <strong>für</strong> Veränderungen<br />
verwen<strong>den</strong> (Kapitel 4):<br />
• Größtes Problem i<strong>den</strong>tifizieren.<br />
• Mögliche Verstärker herausfin<strong>den</strong>, ebenso Entzug von Verstärkern.<br />
• Vorläufiges Ziel der Intervention ermitteln (keine Heilung, bzw. Reduzierung der<br />
Problemverhaltens auf Null, sondern Reduzierung als Ziel).<br />
• Organisation der Intervention.<br />
• Bisherige Versuche der Problemlösung untersuchen.<br />
• Komorbidität mit anderen Auffälligkeiten klären (z. B. aggressives Verhalten und<br />
119