Arbeitshilfen für den Mobilen Sonderpädagogischen ... - SFZ-Erlangen
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Arbeitsgruppe Mobiler Sonderpädagogischer Dienst<br />
Dr. Laschkowski, Birmann, Foltin, Geyer, Lechner, Merk-Seeberger, Schneider ©2003<br />
4.4.1.4 Beratung von Eltern<br />
Grundsätzlich sollte die Verantwortung <strong>für</strong> <strong>den</strong> Lernprozess bei der Schule<br />
bleiben.<br />
Eltern sollten nicht als Hilfslehrer fungieren. Die Notwendigkeit gezielter regelmäßiger<br />
häuslicher Übungen ist aber dringend geboten, ohne die Kinder jedoch zu<br />
überfordern.<br />
Gezielte häusliche Hilfe <strong>für</strong> die Kinder durch die Eltern in der alltäglichen<br />
Schulsituation sollte allgemeine Grundsätze berücksichtigen:<br />
• Kein planloses und zeitaufwendiges Üben<br />
• Absprachen mit dem Lehrer treffen, wie z. B. Vermerke „Benötigte Zeit, vom<br />
Kind diktiert...“<br />
• Dem Kind nie Faulheit unterstellen<br />
• Dem Kind die verwendeten Texte bei Gedichten, Sachaufgaben vorlesen<br />
• Auf die Unterstützung Dritter zurückgreifen, damit die Eltern-Kind- Beziehung<br />
nicht zu sehr belastet wird<br />
• Dem Kind nichtschulische Erfolgserlebnisse geben<br />
• Hobbys ohne Leistungsdruck<br />
• Belohnen <strong>für</strong> kleinste Lernfortschritte<br />
• Gemeinsam mit der Schule Übungsmöglichkeiten entwickeln<br />
• Keine Schuldzuweisungen<br />
• Spieleliste nutzen<br />
Nach Esser (Uni Potsdam) gibt es zwei präventive Faktoren, die LRS-Kinder davon<br />
abhalten psychische Störungen zu entwickeln: belastbare Mutter und<br />
verständnisvolle Lehrer<br />
Außerschulische Hilfen (nach Skript des Bundesverbandes Legasthenie)<br />
Kinder mit Lese- und Rechtschreibstörung lei<strong>den</strong> oft unter deren seelischen Folgen.<br />
Es kommt zu Schulängsten, Leistungsverweigerung, etc. Wenn schulische Hilfen<br />
dann nicht mehr ausreichen, gewährt das zuständige Jugendamt auf Antrag bei<br />
Vorliegen der einzelnen hierzu vom Gesetz (§ 35a SGB VIII) aufgestellten<br />
Voraussetzungen die Kostenübernahme <strong>für</strong> spezielle Legasthenietherapien. Die<br />
Maßnahmen können dabei von einzelnen Stun<strong>den</strong> am Nachmittag außerhalb der<br />
Schule über eine Tagesheimbetreuung bis zu einem Internatsaufenthalt gehen.<br />
Immer dann, wenn die Schule über die notwendigen<br />
Organisationsmöglichkeiten noch nicht verfügt, vor allem aber in Fällen schwer<br />
ausgeprägter Legasthenie, sind Eltern auf außerschulische<br />
Fördermöglichkeiten bzw. Therapien angewiesen.<br />
Für <strong>den</strong>, der außerschulisch Hilfe sucht, stellt sich jedoch ein Problem: Der<br />
Nachhilfe- und Förder-»Markt« boomt, nicht jedes Angebot ist seriös und nicht<br />
jedes seriöse Angebot ist <strong>für</strong> Legastheniker hilfreich! Wie sollen Eltern da die<br />
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