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Arbeitshilfen für den Mobilen Sonderpädagogischen ... - SFZ-Erlangen

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Arbeitsgruppe Mobiler Sonderpädagogischer Dienst<br />

Dr. Laschkowski, Birmann, Foltin, Geyer, Lechner, Merk-Seeberger, Schneider ©2003<br />

Für <strong>den</strong> schulischen Bereich hat der schulpsychologische Dienst in Marburg ein<br />

Konzentrationstraining entwickelt, das vor allem Kindern Spaß machen soll und sich<br />

besonders <strong>für</strong> die schnell und flüchtig (impulsiv) arbeiten<strong>den</strong> Kinder eignet. Dabei wird von<br />

vornherein Wert darauf gelegt, dass es sich um ein Training (in Anlehnung an <strong>den</strong> Sport)<br />

und nicht um eine Therapie handelt. Das Training ist eine Kurzintervention und dauert nur<br />

wenige Stun<strong>den</strong>. Den Kindern soll nämlich nicht vermittelt wer<strong>den</strong>, dass sie in irgendeiner<br />

Form krank sind und daher eine Therapie benötigen. Eingehend erläutert wird es in <strong>den</strong><br />

Publikationen Dieter Krowatscheks (siehe Hinweise am Ende des Kapitels). Das<br />

Konzentrationstraining kann im Unterricht, im Rahmen von Tages- oder Wochenplanarbeit<br />

in kleinen Blöcken praktiziert wer<strong>den</strong>. Es kann aber auch als Förderangebot in Form von<br />

kleinen Kursen stattfin<strong>den</strong>. Grundgedanke des Konzentrationstrainings ist es, <strong>den</strong><br />

Arbeitsstil eines Kindes zu verändern. Durch die Vermittlung von Denkstrategien kann das<br />

Kind lernen, seine Aufmerksamkeit besser zu steuern und zu strukturieren. Ein reflexiver<br />

Arbeitsstil soll eingeübt wer<strong>den</strong>. Unser Trainingsvorschlag orientiert sich an der Methode<br />

der verbalen Selbstinstruktion nach Meichenbaum und Goodman. Sie ist wissenschaftlich<br />

vielfach überprüft wor<strong>den</strong> und eignet sich besonders gut zum Einsatz bei<br />

konzentrationsgestörten Kindern. Dabei geht man von der Überlegung aus, dass diese<br />

Kinder verlernt haben, Strategien zu bil<strong>den</strong> bzw. nachzu<strong>den</strong>ken. Sie sprechen nicht mehr<br />

„innerlich“.<br />

Unterstützt wird das Training durch Entspannungsverfahren, durch Übungen zur<br />

Förderung aller Sinnesorgane, dem Training des Kurzzeitgedächtnisses und der<br />

Merkfähigkeit sowie durch Metho<strong>den</strong> aus der Verhaltensmodifikation.<br />

Bei allen Trainingsansätzen <strong>für</strong> <strong>den</strong> schulischen Bereich konnte stets auf Medikation<br />

verzichtet wer<strong>den</strong>, weil diese Trainingsansätze darauf ausgerichtet sind, die<br />

Selbstkontrolle der aufmerksamkeitsgestörten Kinder zu verbessern.<br />

Wenn die Probleme des Kindes sich allerdings zugespitzt haben, ist <strong>für</strong> viele Ärzte die<br />

Behandlung mit Medikamenten erste Wahl. Eines der am häufigsten verschriebenen Mittel<br />

ist Ritalin. Es ist ein Stimulanzmittel, wirkt also normalerweise aufputschend. Bei<br />

aufmerksamgestörten Kindern tritt dagegen eine gegenteilige Wirkung ein: Sie wer<strong>den</strong><br />

19 Döpfner, 1995.<br />

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