Arbeitshilfen für den Mobilen Sonderpädagogischen ... - SFZ-Erlangen
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Arbeitsgruppe Mobiler Sonderpädagogischer Dienst<br />
Dr. Laschkowski, Birmann, Foltin, Geyer, Lechner, Merk-Seeberger, Schneider ©2003<br />
9. Schlussbemerkung:<br />
Was ist hilfreich, was weniger hilfreich in der Arbeit des MSD?<br />
Viele Ansätze einer Intervention sind möglich. Bei unruhigen Kindern können<br />
Entspannungsübungen vorgeschlagen wer<strong>den</strong>. Genauso wirksam können<br />
Bewegungsübungen sein. Ein völlig anderer Ansatz könnte sein, über<br />
Selbstinstruktion oder Selbstbeobachtung das Problemverhalten bewusst zu machen<br />
und somit zu verändern. Fremdkontrolle durch gezielte Verstärkung kann auch<br />
erfolgreich sein. Wir sehen daraus, dass es viele Möglichkeiten einer erfolgreichen<br />
Intervention gibt. Es stellt sich also nicht die Frage nach richtig oder falsch.<br />
Dieses Prinzip, dass es verschie<strong>den</strong>e Formen der Intervention gibt, hat vor langer<br />
Zeit schon Jerome Frank festgestellt. In vielen Metastudien wurde der Frage<br />
nachgegangen, welche Therapieform sich als wirksam erweist. Es hat sich gezeigt,<br />
dass alle gängigen Therapieformen (Gesprächstherapie, Psychoanalyse), aber auch<br />
ungewöhnliche Therapieformen mittelhoch (Korrelation der Intervention mit der<br />
Veränderung des Problemverhaltens r = .4) erfolgreich waren. Einige durchgängige<br />
Prinzipien bei allen Therapieformen haben sich als erfolgreich gezeigt:<br />
1. Besonderes Setting<br />
2. Positive Beziehung<br />
3. Beendigung der Demoralisierung<br />
4. Aufbau einer Veränderungsmotivation<br />
Unabhängig von der konkreten Intervention der Mitarbeiter des MSD können diese<br />
Aspekte genau übernommen wer<strong>den</strong>. Möglicherweise sind sie genauso wichtig wie<br />
die konkrete Förderung selbst.<br />
Dies sollte uns positiv stimmen, <strong>den</strong>n diese Ziele, wie Beziehungsaufbau oder<br />
Ermöglichung von Hoffnung, sind immerzu möglich. Das darf aber umgekehrt nicht<br />
bedeuten, dass es völlig egal wäre, was ich in der konkreten Arbeit mit dem Schüler<br />
mache, Hauptsache die Beziehung stimmt. Eine große fachliche Kompetenz stellt<br />
immer die Grundlage der Arbeit des MSD dar.<br />
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