Arbeitshilfen für den Mobilen Sonderpädagogischen ... - SFZ-Erlangen
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Arbeitsgruppe Mobiler Sonderpädagogischer Dienst<br />
Dr. Laschkowski, Birmann, Foltin, Geyer, Lechner, Merk-Seeberger, Schneider ©2003<br />
Schriftspracherwerb zusammenhängen:<br />
So hängt der Erfolg eines Kindes beim Lesen– und Schreibenlernen letztendlich<br />
davon ab, inwieweit es das alphabetische Prinzip der Schriftsprache versteht. Nach<br />
diesem Prinzip ist die Sprache in eine Anzahl kleinster Lautsegmente (Phoneme)<br />
zerlegbar, die wiederum durch Schriftzeichen (Grapheme) repräsentiert wer<strong>den</strong><br />
können. Die Zuordnung von Lauten zu Buchstaben erfolgt auf der Basis von<br />
Korrespon<strong>den</strong>zregeln. Da das Aufgliedern oder Segmentieren der Phoneme oder<br />
auch die Isolation einzelner Wörter Schulanfängern häufig Probleme macht, sind sie<br />
gezwungen, „die Aufmerksamkeit auf <strong>den</strong> Formaspekt der Sprache zu richten und<br />
Kenntnisse über die Lautstruktur der Wörter und über die Korrespon<strong>den</strong>z von<br />
Lautsprache und Schriftsprache beim Lesenlernen anzuwen<strong>den</strong>.“(Akademie…2000).<br />
Dieses Phänomen bezeichnet man als phonologische Bewusstheit.<br />
Phonologische Bewusstheit im weiteren Sinne bezieht sich auf das Erkennen und<br />
Anwen<strong>den</strong> von Reimen und Silben (Vorschulalter).<br />
Phonologische Bewusstheit im engeren Sinne bezieht sich auf <strong>den</strong> bewussten<br />
Umgang mit kleinsten Einheiten der Sprache (Phonem) und entwickelt sich erst im<br />
Zusammenhang beim schulischen Schriftspracherwerb. Beispiele hier<strong>für</strong> sind<br />
Anfangslaute erkennen und Laute zusammenschleifen (synthetisieren).<br />
Ansätze zur Förderung des phonologischen Bewusstseins fin<strong>den</strong> sich bei<br />
Küspert/Schneider „Hören, lauschen, lernen“ (siehe Literaturverzeichnis).<br />
Legasthenie<br />
Seit 1999 liegt ein neuer Erlass des KM zur Lese- und Rechtschreibstörung vor. (Der<br />
vollständige Text und zusätzliche Hinweise des KM zur Umsetzung sind unter<br />
http://www.schulberatung.bayern.de zu fin<strong>den</strong>.)<br />
Die Bekanntmachung des KM unterscheidet Schüler mit „Lese- und<br />
Rechtschreibstörung“ (Legasthenie, Dyslexie) mit teilweise hirnorganisch<br />
bedingten, gravieren<strong>den</strong> Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsstörungen“ und<br />
Schüler mit einer „vorübergehen<strong>den</strong> Lese- und Rechtschreibschwäche (LRS), die<br />
in mehr oder minder starker Ausprägung eine Verzögerung im individuellen Lese-<br />
und Schreiblernprozess darstellt.“ Diese Schwäche tritt z. B. auf bei Schülern, die<br />
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