Arbeitshilfen für den Mobilen Sonderpädagogischen ... - SFZ-Erlangen
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Arbeitsgruppe Mobiler Sonderpädagogischer Dienst<br />
Dr. Laschkowski, Birmann, Foltin, Geyer, Lechner, Merk-Seeberger, Schneider ©2003<br />
Erziehungsdefizite etc. sind nicht hilfreich. Auf die Zeit vor der Schule ist auch<br />
einzugehen.<br />
Informelle Diagnostik: Hierbei sind vor allem direkte und indirekte Befragungen<br />
gemeint, aber auch das Erstellen von gezielten Zeichnungen gemeint.<br />
Zwei Beispiele einer informellen Diagnostik wer<strong>den</strong> vorgestellt:<br />
Im ersten Fall braucht das Kind noch nicht sehr gut lesen können. Es soll seine<br />
Befindlichkeit bei bestimmten Situationen mit Hilfe von Smileys angeben können. Im<br />
zweiten Fall soll es Sätze ergänzen (siehe unter 4.3.1.). Dieses Verfahren darf nicht<br />
im Sinne eines Tests benutzt wer<strong>den</strong>, ebenso nicht als projektives Verfahren. Es soll<br />
eher als Gesprächsanlass gesehen wer<strong>den</strong>.<br />
Testdiagnostik: Aus der Vielzahl der vorhan<strong>den</strong>en Tests 23 wird der AFS<br />
(Wieczerkowski W.) empfohlen, wenn die Entscheidung zu einem Test gefallen ist.<br />
Als theoretische Grundlage wird angenommen, dass Angst ein überdauerndes<br />
Persönlichkeitsmerkmal (trait anxiety) oder ein situationsabhängiger Zustand (state<br />
anxiety) sein kann. Der AFS ist etwa ab der 3. Klasse einsetzbar. Es muss eine gute<br />
Lesefähigkeit vorhan<strong>den</strong> sein.<br />
Der Test besteht aus 50 Aussagen, die mit stimmt oder stimmt nicht beantwortet<br />
wer<strong>den</strong> sollen. Es lassen sich nach der sehr schnellen Auswertung drei Faktoren<br />
unterschei<strong>den</strong>:<br />
Püfungsangst<br />
Manifeste (allgemeine) Angst<br />
Schulunlust<br />
Zusätzlich wird durch einige Items die Skala „Soziale Erwünschtheit“ ermittelt. Diese<br />
ergibt sich durch Fragen wie „hast du schon einmal gelogen?“ „bist du zu allen<br />
freundlich?“ Wenn Schüler ten<strong>den</strong>ziell stark sozial erwünscht antworten, so ist das<br />
Gesamtergebnis eher als fraglich anzusehen.<br />
23 Einige Tests sind nur eindimensional (z. B. Schulangst-Test), andere zu komplex und von der Theorie zu<br />
unklar (Kinder-Angst-Test). Umfangreiche Persönlichkeitstests (z. B. PFK 9-14) enthalten auch Skalen, die<br />
Angst messen. Wir empfehlen <strong>für</strong> die Arbeit des MSD diese Verfahren nicht, können jedoch bei vorhan<strong>den</strong>er<br />
Kompetenz verwendet wer<strong>den</strong>.<br />
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