25.12.2012 Aufrufe

„Psychoedukation Angst bei stationären Patienten - PAsta“ - OPUS ...

„Psychoedukation Angst bei stationären Patienten - PAsta“ - OPUS ...

„Psychoedukation Angst bei stationären Patienten - PAsta“ - OPUS ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Das Gruppenprogramm „<strong>PAsta“</strong> – Eine theoretische Einführung<br />

Auch eine länger andauernde physiologische Erregung durch „negative“<br />

Gefühle wie <strong>Angst</strong> und Wut nennen Hoffmann und Hofmann (2004) als einen<br />

möglichen Belastungsfaktor. „<strong>Angst</strong>patienten gehören oft zu den ‘positiven<br />

Ausweichlern’, d.h. sie stellen sich diesen Gefühlen nicht, sondern unterdrücken<br />

sie und weichen innerlichen und äußerlichen Auseinandersetzungen sofort aus.<br />

Negative Affekte (z.B. <strong>Angst</strong>, Ärger) werden nicht selten schon vor ihrer<br />

Bewusstwerdung durch neutrale oder positive Affekte ersetzt“ (Hoffmann &<br />

Hofmann, 2004, S. 73).<br />

c) Aufrechterhaltende Bedingungen<br />

Falsche Reaktionen des Betroffenen oder der Umwelt oder anhaltende<br />

Belastungen verhindern das rasche Abklingen der Beschwerden und machen<br />

das Problem chronisch (z.B. Vermeidungsverhalten, körperliche Schonung).<br />

Laut Margraf ist das Drei-Faktoren-Modell „keinesfalls eine allumfassende<br />

Erklärung psychischer Störungen, sondern stellt einen Denkansatz bzw. eine<br />

Heuristik dar, die <strong>bei</strong> der ätiologischen Forschung und der Bewertung möglicher<br />

Ansatzpunkte für das therapeutische Vorgehen ebenso wie <strong>bei</strong> der Erstellung<br />

individueller Genesemodelle helfen soll“ (Margraf, 2000, S. 7). Für den<br />

<strong>Patienten</strong> ist das Modell ein leicht verständlicher Ansatz, das ihm erlaubt, die<br />

(ihm bekannten) Ursachen seiner Ängste einzuordnen und mit Hilfe des<br />

Behandlers entsprechende therapeutische Ansatzpunkte zu erar<strong>bei</strong>ten.<br />

Bei der Vermittlung des Bedingungsmodells sollte laut Becker und Margraf<br />

(2002) herausgear<strong>bei</strong>tet werden, dass es viele mögliche Faktoren gibt, die zu<br />

einer Störung führen und nicht jeder einzelne im Nachhinein bestimmt werden<br />

kann. Mit einem Beispiel kann das verdeutlich werden: „Eigentlich sind alle<br />

Phänomene durch mehrere Ursachen bestimmt. Rutsche ich auf der Strasse<br />

aus, kommen viele Umstände zusammen: der Zustand der Strasse, mein<br />

Schuhwerk, meine Aufmerksamkeit, mein Balancesinn, meine Reaktionen, die<br />

Lichtverhältnisse ...“ (Becker & Margraf (2002), S. 72).<br />

Ungünstiges gelerntes Verhalten kann zwar wieder verlernt werden,<br />

Vulnerabilitäten sind jedoch nur bedingt beeinflussbar. Und auch den<br />

Stressoren im Leben kann man nur in gewissem Ausmaß aus dem Weg gehen.<br />

103

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!