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„Psychoedukation Angst bei stationären Patienten - PAsta“ - OPUS ...

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Theoretische Grundlagen der Psychoedukation 50<br />

3.5 Zusammenfassung und Implikationen<br />

Die dargestellten Gesundheitsmodelle zeigen wie komplex menschliches<br />

Verhalten in Krisensituationen ist. Diese Komplexität muss <strong>bei</strong> der<br />

Entwicklung und Durchführung von psychoedukativen Interventionen<br />

berücksichtigt werden. Gesundheitsverhalten darf nicht, wie Behrendt und<br />

Krischke (2005) betonen, auf ein einfaches Compliance-Modell im Sinne<br />

von „Gehorsam“ reduziert werden. Stattdessen sollen <strong>Patienten</strong> im Sinne<br />

des Empowerment als mündige Personen gesehen werden, die durch<br />

Förderung der Selbstmanagementkompetenzen zu einem<br />

selbstverantwortlichen Umgang der Erkrankung angeleitet werden.<br />

Ein zentraler Aspekt von Psychoedukation ist die Informationsvermittlung<br />

wie es das Health-Belief-Modell nahe legt. Mit Hilfe des Vulnerabilitäts-<br />

Stress-Modells werden Zusammenhänge zwischen der<br />

krankheitsimmanenten Vulnerabilität und geeigneten<br />

Behandlungsstrategien verdeutlicht. Das wesentliche Ziel der<br />

Informationsvermittlung ist jedoch, wie Bäuml und Kraemer (2002)<br />

betonen, ein Verständnis für das therapeutische Handeln zu bekommen<br />

und eine optimistische Grundhaltung zu entwickeln, um die Behandlung<br />

aktiv mitzugestalten.<br />

Die Vermittlung eines funktionalen Krankheitskonzepts hat neben der<br />

Einsicht in den Krankheitsprozess auch das Fördern der Selbststeuerung<br />

und der Selbstwirksamkeit zum Ziel. Der Erwerb von<br />

Selbststeuerungskompetenzen wie zum Beispiel Frühwarnsymptome<br />

wahrzunehmen oder <strong>bei</strong> Stress adäquate Bewältigungsstrategien<br />

einsetzen zu können, fordert neben der eher „theoretischen“<br />

Informationsvermittlung immer auch die praktische Seite von<br />

Psychoedukation, nämlich das Erlernen und Üben von Strategien im<br />

Umgang mit der Erkrankung. Zur Stärkung von Selbstwirksamkeit gibt<br />

Bandura wichtige Hinweise, die in die didaktische Gestaltung und in die<br />

Zielformulierung von psychoedukativen Interventionen einfließen (z.B.<br />

Erfolgsattribution, Setzen von Zielen, Modelllernen). Seine Theorie betont<br />

aber auch, dass alleinige Wissensvermittlung nicht zum Aufbau von

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