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„Psychoedukation Angst bei stationären Patienten - PAsta“ - OPUS ...

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Psychoedukation <strong>bei</strong> <strong>Angst</strong>störungen 67<br />

allerdings die Ferne zum klinischen Alltag, denn <strong>Angst</strong>störungen treten in<br />

der Regel - wie in Kapitel 4.3 ausführlich dargestellt - mit anderen<br />

komorbiden psychischen Erkrankungen auf. Schmidt-Traub (2003) zufolge<br />

wurden jedoch in Therapiewirkstudien hochselektierte Stichproben<br />

verwendet. Nur etwa ein Drittel der potentiellen Teilnehmer wurden in<br />

Untersuchungen aufgenommen, da die meisten <strong>Patienten</strong> komorbide<br />

Störungen aufwiesen. Nachfolgende Untersuchungen der<br />

Behandlungskonzepte im klinischen Alltag (unter Effectiveness-<br />

Bedingungen) fehlen in den meisten Fällen (Erickson, 2003).<br />

Verschiedene Autoren beklagen, wie schwierig es ist, in der Praxis<br />

Gruppen mit Einzeldiagnosen zusammen zu stellen. Darüber hinaus noch<br />

mit allen <strong>Patienten</strong> gleichzeitig die Gruppe zu starten sei nur im<br />

Forschungs-Setting möglich. (Erickson, 2003; Keller et al., 1999; Kush &<br />

Fleming, 2000; Leidig, 1999).<br />

Ein weiterer Vorteil heterogener <strong>Patienten</strong>programme ist die zeitliche und<br />

finanzielle Effektivität. Individual- und Gruppenprogramme weisen ähnlich<br />

hohe Effektstärken auf, Gruppentherapie ist jedoch kostengünstiger.<br />

Zudem profitieren <strong>Patienten</strong> von den Gruppenprozessen. Bei sozialer<br />

Phobie zum Beispiel ist Gruppentherapie nicht nur effektiver, sie kostet<br />

auch nur halb so viel wie Einzeltherapie (Erickson, 2003).<br />

In psychosomatischen Fachkliniken in Deutschland ergab sich in den<br />

letzten Jahren die Notwendigkeit, die gruppentherapeutischen Angebote<br />

weiter zu entwickeln, um sich den veränderten gesundheitspolitischen und<br />

institutionellen Rahmenbedingungen anzupassen. Keller und seine<br />

Mitar<strong>bei</strong>ter (1999) und auch Leidig (1999) nennen als Ursachen eine<br />

kürzere Aufenthaltsdauer der <strong>Patienten</strong> durch verkürzte Kostenzusagen<br />

der Kostenträger sowie eine sinkende Bereitschaft der <strong>Patienten</strong> zu<br />

längerer stationärer Behandlung aus <strong>Angst</strong> vor Ar<strong>bei</strong>tsplatzverlust. Zudem<br />

ändert sich gemäß der Autoren die Erwartungshaltung der <strong>Patienten</strong> an<br />

stationäre Rehabilitation im Sinne einer gestiegenen Konsumhaltung und<br />

gehen einher mit einem höheren Leistungs- und Erwartungsdrucks an die<br />

Therapeuten. Ein weiterer Grund das traditionelle Gruppenkonzept zu<br />

überar<strong>bei</strong>ten, ist die Forderung nach Qualitätssicherung seitens der

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