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„Psychoedukation Angst bei stationären Patienten - PAsta“ - OPUS ...

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Diskussion<br />

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kognitiven Strategien, die über zwei Sitzungen ausführlich behandelt und<br />

eingeübt werden und sich ebenfalls hoch wirksam <strong>bei</strong> depressiven<br />

Störungen zeigen. Schließlich überschneidet sich auch die<br />

medikamentöse Therapie in der <strong>Angst</strong>- und Depressionsbehandlung.<br />

<strong>Patienten</strong> werden in der Gruppe über die Wirkweise moderner<br />

Antidepressiva aufgeklärt, was wiederum die Anwendung der <strong>bei</strong><br />

Depression indizierten Pharmakotherapie unterstützt (Pitschel-Walz,<br />

2005). Zu ähnlichen Ergebnissen kommen Goodwin et al. (2001) und<br />

Tsao et al. (2002). Ihre Studien belegen, dass <strong>bei</strong> komorbider <strong>Angst</strong> und<br />

Depression eine erfolgreich durchgeführte Behandlung der dominierenden<br />

psychischen Störung auch zur Behebung der komorbiden Störung führt.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass <strong>Patienten</strong>, die unter Ängsten<br />

leiden, aber eine Erstdiagnose aus dem Bereich der affektiven Störungen<br />

vorweisen, von diesem Gruppenprogramm in hohem Maße profitieren.<br />

Im Bereich der <strong>Angst</strong>symptomatik - erhoben mit BAI und den BSI-Skalen<br />

Ängstlichkeit, Phobische <strong>Angst</strong> und Zwanghaftigkeit - liegen<br />

Psychoedukations- und Kontrollgruppe ebenfalls im klinisch relevanten<br />

Bereich. Auch in diesem Symptomkomplex können <strong>Patienten</strong> mit<br />

Gruppenprogramm stärker profitieren, wenn auch nicht so stark wie im<br />

Bereich der depressiven Symptomatik. Da<strong>bei</strong> fällt auf, dass die <strong>Patienten</strong><br />

der Psychoedukationsgruppe im BAI und in den BSI-Skalen Ängstlichkeit<br />

und Zwanghaftigkeit mäßige Behandlungseffekte um .15 erreichen. In der<br />

Skala Phobische <strong>Angst</strong> dagegen findet sich kein praktisch bedeutsamer<br />

Effekt zugunsten der Psychoedukationsgruppe. Phobische Ängste<br />

reduzieren sich unabhängig vom Einfluss der Psychoedukationsgruppe,<br />

vermutlich durch Bedingungen der psychiatrischen Standardversorgung.<br />

Phobische <strong>Patienten</strong> werden durch das Stationsprogramm an sich mit<br />

vielen Aktivitäten konfrontiert, die zu Hause gemieden werden.<br />

Das Nichtprofitieren der phobischen <strong>Patienten</strong> vom Gruppenprogramm<br />

kann durch die Besonderheiten der <strong>Angst</strong>skalen erklärt werden. Die<br />

Ängstlichkeits- und Zwanghaftigkeits-Skalen umfassen kognitive und<br />

somatische Korrelate der <strong>Angst</strong>. Für diese Symptomgruppe der<br />

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