25.12.2012 Aufrufe

„Psychoedukation Angst bei stationären Patienten - PAsta“ - OPUS ...

„Psychoedukation Angst bei stationären Patienten - PAsta“ - OPUS ...

„Psychoedukation Angst bei stationären Patienten - PAsta“ - OPUS ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Psychoedukation <strong>bei</strong> <strong>Angst</strong>störungen 66<br />

4.5 Kognitiv-verhaltenstherapeutische bzw. psychoedukative<br />

Behandlung von heterogenen <strong>Angst</strong>störungen in Gruppen<br />

4.5.1 Vorteile heterogener Gruppenkonzepte in der <strong>Angst</strong>therapie<br />

In den achtziger und neunziger Jahren stand die Entwicklung empirisch<br />

gestützter Manuale zur Behandlung spezifischer <strong>Angst</strong>störungen im<br />

Fordergrund. In wissenschaftlichen Zentren wurden diagnosenspezifische<br />

Therapieleitfäden für homogene <strong>Patienten</strong>gruppen z.B. mit Panikstörung,<br />

Generalisierter <strong>Angst</strong>störung oder Spezifischer Phobie als Einzel- oder<br />

Gruppenintervention konzipiert. Die meisten Konzepte entstanden für die<br />

Panikstörung. Einen Überblick über Gruppenprogramme für spezifische<br />

<strong>Angst</strong>störungen im nationalen und internationalen Raum finden sich <strong>bei</strong><br />

Fiedler (1995) und García (2004). Seit Ende der neunziger Jahre werden<br />

zunehmend <strong>Angst</strong>programme zur Behandlung diagnosenheterogener<br />

<strong>Patienten</strong>gruppen entwickelt. a Grund hierfür sind verschiedene Nachteile<br />

der störungsspezifischen Konzepte und Veränderungen der<br />

gesundheitspolitischen und institutionellen Rahmenbedingungen.<br />

Spezifische <strong>Angst</strong>programme wurden für homogene Gruppen, d.h. für<br />

<strong>Patienten</strong> mit einer bestimmten Diagnose aus der Gruppe der<br />

<strong>Angst</strong>störungen entwickelt. Die Wirksamkeit der Konzepte wurde unter<br />

Idealbedingungen mit dem Ziel, eine möglichst hohe methodische<br />

Kontrolle zu erreichen gemessen (Efficacy-Studien) b . Kritisiert wird hier<br />

a Eine Ausnahme stellt das Psychoedukationsprogramm von Powell & Enright (1990) dar,<br />

das bereits in den achtziger Jahren entwickelt wurde.<br />

b Erwähnt sei an dieser Stelle die efficacy – effectiveness – Debatte (Erickson, 2003;<br />

Windeler & Antes, 2005). Im Rahmen der Evaluation einer klinischen Intervention wird<br />

der Effekt einer Maßnahme beurteilt. Unterschieden werden müssen hier die Termini<br />

„Efficacy“ und „Effectiveness“. Efficacy beschäftigt sich mit der Wirksamkeit, die eine<br />

medizinische Intervention unter Idealbedingungen für den <strong>Patienten</strong> erreicht („What can<br />

work?). Effectiveness dagegen fragt „What does work?“ und drückt die unter alltäglichen<br />

Bedingungen erreichbare Wirksamkeit einer Maßnahme aus. Verschiedene Autoren<br />

kritisieren (Erickson, 2003; Schmidt-Traub, 2005), dass <strong>bei</strong> der Wirksamkeitsüberprüfung<br />

von <strong>Angst</strong>programmen eher Techniken zur Messung von efficacy als von effectiveness<br />

dominieren und nur wenige Untersuchungen im klinischen Alltag durchgeführt werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!