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„Psychoedukation Angst bei stationären Patienten - PAsta“ - OPUS ...

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Das Gruppenprogramm „<strong>PAsta“</strong> – Eine theoretische Einführung<br />

Da<strong>bei</strong> werden Informationen des sympathischen Systems über ein Netz von<br />

sympathischen Fasern zu den Ganglien des Grenzstranges geleitet. Von dort<br />

aus innervieren sie durch Nervengeflechte entlang der Arterien die Zielorgane.<br />

Die Hauptneurotransmitter des Sympathikus sind Adrenalin und Noradrenalin.<br />

Die parasympathischen Fasern folgen den Hirnnerven und speisen sich aus<br />

Hirnnerven im sakralen Rückenmark. Wesentlich für die Innervation der inneren<br />

Organe sind da<strong>bei</strong> die parasympathischen Fasern des N. Vagus (X). Daher<br />

werden häufig die Begriffe Parasympathikus und Vagus bedeutungsgleich<br />

gesetzt. Der wichtigste Neurotransmitter des parasympathischen Systems ist<br />

Acetylcholin. Sympathische und parasympathische Reize wirken an vielen<br />

Orten direkt antagonistisch. So führt eine Sympathikuswirkung zum Beispiel zu<br />

einer Erhöhung der Herzfrequenz während der Parasympathikus den<br />

Pulsschlag vermindert.<br />

Im Rahmen psychischer Erkrankungen besteht häufig eine Überaktivität und<br />

Überreagibilität des sympathischen Nervensystems. <strong>Patienten</strong> erleben die<br />

antreibende Wirkung des Sympathikus dann als innere Unruhe und Nervosität.<br />

Durch Umverteilung des Blutvolumens zugunsten der Muskulatur und eine<br />

verstärkte Atemaktivität bis hin zur Hyperventilation kommt es zu Schwindel und<br />

Ohnmachtsgefühlen. Die Drosselung der Verdauungstätigkeit führt zu gastro-<br />

intestinalen Beschwerden (z.B. Übelkeit, Bauchschmerzen, Diarrhoe). Die<br />

Sympathikusaktivierung fördert die Tätigkeit der Schweißdrüsen. Diese wird<br />

vom <strong>Patienten</strong> jedoch als unangebracht erlebt, da sie nicht durch eine<br />

körperliche Anstrengung oder Hitze begründet ist („kalter Schweiß“).<br />

Gleichzeitig richten sich die Haare der Haut auf („Gänsehaut“) und es entstehen<br />

Kribbelparästhesien. Viele Therapieverfahren, gerade auf der körperlichen<br />

Ebene wie Entspannungsverfahren oder Atemübungen zielen daher auf eine<br />

Stärkung des Parasympathikotonus, um wieder ein Gleichgewicht im<br />

vegetativen Nervensystem zu erreichen.<br />

5.3.2 Information über körperliche Prozesse<br />

Vor dem Vermitteln und Üben konkreter körperlicher Strategien, sollen mit Hilfe<br />

von Information über körperliche Prozesse Irrtümer geklärt und dadurch Ängste<br />

reduziert werden.<br />

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