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„Psychoedukation Angst bei stationären Patienten - PAsta“ - OPUS ...

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Psychoedukation <strong>bei</strong> <strong>Angst</strong>störungen 60<br />

4.3 Komorbidität <strong>bei</strong> <strong>Angst</strong>störungen<br />

Komorbidität bezeichnet in der psychiatrischen Epidemiologie das<br />

gleichzeitige Auftreten von mehr als einer psychischen Störung <strong>bei</strong> einer<br />

Person innerhalb eines definierten Zeitintervalls. Die Zeitspanne kann sich<br />

da<strong>bei</strong> nicht nur auf die Querschnittsdiagnostik, sondern auch auf den<br />

Längsschnitt bis hin zur gesamten Lebensspanne beziehen (Wittchen &<br />

Vossen, 2000).<br />

Das Auftreten von Komorbidität ist <strong>bei</strong> <strong>Angst</strong>störungen eher die Regel als<br />

die Ausnahme. Laut amerikanischer und deutscher epidemiologischer<br />

Studien entwickeln über 70% der <strong>Angst</strong>patienten im Laufe ihres Lebens<br />

mindestens eine weitere psychische Störung. Die höchsten<br />

Komorbiditätsraten fanden sich <strong>bei</strong> Personen mit Panikstörung (92% bzw.<br />

88%) und GAS (91% bzw. 94%) (NCS - Kessler et al., 1995; GHS-MHS -<br />

Jacobi et al., 2002). In der deutschen GHS-MHS war der Anteil der<br />

mehrfach komorbiden Personen auffallend hoch. 50% der Personen mit<br />

Panikstörung und GAS, 60% der Personen mit Zwangsstörung und 20%<br />

der Personen mit einer phobischen Störung wiesen mindestens drei<br />

zusätzliche Störungen auf.<br />

<strong>Angst</strong>störungen treten bevorzugt mit anderen <strong>Angst</strong>störungen auf.<br />

Besonders häufig liegen Panikstörung und GAS sowie Panikstörung und<br />

Agoraphobie als komorbide Störungen vor. GAS und Soziale Phobie<br />

finden sich seltener, aber immer noch in einem statistisch relevantem<br />

Ausmaß (Lieb et al., 2003).<br />

Die Komorbidität von <strong>Angst</strong>störungen mit Affektiven Störungen ist in der<br />

Literatur ebenfalls gut belegt. Laut Kessler (NCS; 2001) haben Personen<br />

mit irgendeiner <strong>Angst</strong>störung im Vergleich zu Personen ohne<br />

<strong>Angst</strong>störung ein fast fünffach erhöhtes Risiko eine Major Depression zu<br />

entwickeln. An erster Stelle steht das gemeinsame Auftreten von GAS und<br />

rezidivierender depressiver Episode (Major Depression), an zweiter Stelle<br />

die Kombination mit Panikstörung. Am seltensten finden sich Depression<br />

und Soziale Phobie als komorbide Erkrankungen (Wittchen et al., 2000).<br />

In einer amerikanischen Erhebung gaben mehr als zwei Drittel der<br />

befragten Personen an, bereits vor Ausbruch der Depression an einer

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