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„Psychoedukation Angst bei stationären Patienten - PAsta“ - OPUS ...

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Das Gruppenprogramm „<strong>PAsta“</strong> – Eine theoretische Einführung<br />

• Die subjektiv-gefühlsmäßigen Ebene<br />

Hier berichten <strong>Patienten</strong> nicht nur von <strong>Angst</strong>gefühlen im engeren Sinne,<br />

sondern auch von empfundener Hilflosigkeit und Ohnmacht.<br />

• Die motorisch-verhaltensmäßige Komponente<br />

Diese umfasst sowohl alle beobachtbaren Handlungen, die gezeigt werden, um<br />

die <strong>Angst</strong> in den Griff zu bekommen als auch Verhalten, das durch die <strong>Angst</strong><br />

beeinträchtigt wird. Dazu gehören Kampf, Flucht, Vermeidung sowie<br />

Verhaltensbeeinträchtigungen. Kampf heißt, dass man sich der<br />

angstauslösenden Situation stellt, die <strong>Angst</strong> erträgt und die Situation bewältigt.<br />

Flucht bedeutet, dass die Situation, in der <strong>Angst</strong> entsteht, verlassen wird. Bei<br />

Vermeidung werden von vorn herein Situationen gemieden, in denen man<br />

<strong>Angst</strong> erlebt hat oder annimmt, man könnte <strong>Angst</strong> bekommen. Die gewählte<br />

Strategie ist von der Interpretation der Situation und der Einschätzung der<br />

eigenen Fähigkeiten (Kontrolle vs. Ohnmacht) abhängig.<br />

Flucht oder Vermeidungsverhalten reduziert kurzfristig die <strong>Angst</strong>. Man beraubt<br />

sich jedoch der Erfahrung, dass sich <strong>Angst</strong> reduziert und man fähig ist, die<br />

Situation zu bewältigen. Das wiederum hält nicht nur langfristig die <strong>Angst</strong><br />

aufrecht, sondern verstärkt diese noch. Zusätzlich entwickelt sich<br />

Erwartungsangst (<strong>Angst</strong> vor der <strong>Angst</strong>), die das Vermeidungsverhalten erhöht.<br />

Eine Sonderform der Vermeidung ist das Rückversicherungsverhalten. Darunter<br />

werden alle Verhaltensweisen zusammengefasst, die unternommen werden,<br />

um sich zu beruhigen (z.B. Telefonate, ob alles in Ordnung ist oder Treffen von<br />

Entscheidungen nur nach Absprache). Auch das Rückversichern hält <strong>Angst</strong><br />

langfristig aufrecht, da das Vertrauen in die scheinbar beruhigende Information<br />

nur kurzfristig anhält und die Erfahrung, dass die befürchtete Katastrophe auch<br />

ohne Rückversicherung nicht eintritt, nicht gemacht werden kann (Becker &<br />

Margraf, 2002). Orte und Situationen, die vermieden werden, können je nach<br />

<strong>Angst</strong>inhalt sehr unterschiedlich sein. Das Gemeinsame der Situationen ist<br />

jedoch, „dass im Falle ausgeprägter <strong>Angst</strong> die Situation nur schwer zu<br />

verlassen wäre oder keine Hilfe zur Verfügung stünde oder es sehr peinlich<br />

wäre, die Situation zu verlassen“ (Schneider & Margraf, 1998, S. 11). Die<br />

Person entwickelt zunehmend ein System, in dem jede Situation bezüglich der<br />

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