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„Psychoedukation Angst bei stationären Patienten - PAsta“ - OPUS ...

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Diskussion<br />

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phobische <strong>Patienten</strong> ein vertiefendes Gruppenangebot z.B. in Form von<br />

Expositionsübungen zu entwickeln.<br />

In Anbetracht des kurzen Messzeitraumes von nur vier Wochen gelang<br />

das Hauptanliegen der Psychoedukationsgruppe, die Steigerung des<br />

krankheitsbezogenen Wissens, trotz hoher psychischer Belastung der<br />

<strong>Patienten</strong> im vollen Umfang. Somit kann das psychoedukative<br />

Gruppenprogramm dem Informationsbedürfnis der <strong>Patienten</strong> Rechnung<br />

tragen. Allerdings müssen in Folgeuntersuchungen die Wissensfragen<br />

bezüglich Schwierigkeitsgrad und Trennschärfe überar<strong>bei</strong>tet werden.<br />

Von welcher Bedeutung psychoedukative Gruppenangebote <strong>bei</strong> der<br />

Behandlung schwerst beeinträchtigter <strong>Patienten</strong> in einer Akutklinik sind,<br />

zeigt die Tatsache, dass sich schon nach vier Wochen Behandlung die<br />

Psychoedukationsgruppe hinsichtlich ihrer verminderten psychischen<br />

Belastung positiv von der Kontrollgruppe abhebt. Zudem scheint sich ein<br />

fehlendes Gruppenangebot negativ auf <strong>Patienten</strong> auszuwirken, was sich<br />

in einer Verschlechterung in den sozialen Bezügen zeigt. Die größte<br />

Wirkung entfaltet das Programm im Bereich der depressiven<br />

Symptomatik. Dies kann als Hinweis gewertet werden, dass sich das<br />

Gruppenprogramm vermutlich aufgrund des kognitiven Schwerpunkts gut<br />

für <strong>Angst</strong>patienten mit komorbider depressiver Symptomatik eignet.<br />

Die Wirksamkeitsüberprüfung im Bereich der <strong>Angst</strong>symptomatik fiel<br />

geringer aus als erwartet. Wie bereits erwähnt, wird davon ausgegangen,<br />

dass <strong>Angst</strong>patienten durch eine Vertiefung der Exposition noch stärker<br />

von der Intervention profitieren können. Mit verantwortlich für das niedrige<br />

Ergebnis in den <strong>Angst</strong>skalen ist die diagnosenheterogene<br />

Zusammensetzung der Stichprobe. Wie auch die Einschätzung der<br />

Nützlichkeit des Programms durch die <strong>Patienten</strong> zeigt, standen <strong>bei</strong> einem<br />

Teil der <strong>Patienten</strong> nicht Ängste, sondern andere Beschwerden im<br />

Vordergrund. Eine Auswertung getrennt nach den Erstdiagnosen würde<br />

deshalb in Folgeuntersuchungen differenzierte Ergebnisse ermöglichen.<br />

Außerdem sollte der Messzeitraum verlängert werden, um spätere Effekte<br />

berücksichtigen zu können. Dies betrifft nicht nur die <strong>Angst</strong>symptomatik,<br />

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