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„Psychoedukation Angst bei stationären Patienten - PAsta“ - OPUS ...

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Das Gruppenprogramm „<strong>PAsta“</strong> – Eine theoretische Einführung<br />

5.3.3 Neurobiologische Befunde zur <strong>Angst</strong>verar<strong>bei</strong>tung<br />

Es gibt eine Fülle an neurobiologischen Befunden der <strong>Angst</strong>verar<strong>bei</strong>tung (vgl.<br />

Bandelow, 2001; Hoffmann & Hofmann, 2004). Einige Aspekte, die zum<br />

besseren Verständnis von Ängsten für <strong>Patienten</strong> hilfreich sein können, sollen<br />

hier vorgestellt werden:<br />

• Die Weiterleitung von <strong>Angst</strong> im Gehirn<br />

An der Auslösung und Verar<strong>bei</strong>tung von <strong>Angst</strong> sind verschiedene<br />

Gehirnstrukturen beteiligt, deren Funktionen vor allem durch Läsionsversuche<br />

am Tiermodell ermittelt wurden. Eine zentrale Rolle nimmt da<strong>bei</strong> die Amygdala<br />

(Limbisches System) ein, der die Kontrolle des vegetativen Nervensystems<br />

(Herzschlag, Atmung, Blutdruck), des emotionalen Verhaltens (Triebe), des<br />

emotionalen und vegetativen Arousalsystems, des Bewusstseins<br />

(Hippocampus) und des Gedächtnisses (Abspeicher- und Abrufvorgänge)<br />

zugeschrieben wird.<br />

Werden über die Sinnesorgane äußere Gefahrenreize wahrgenommen, werden<br />

die Informationen über eine Art „Notrufleitung“ vom Thalamus an die Amygdala,<br />

das <strong>Angst</strong>zentrum, weitergeleitet. Diese aktiviert sofort andere Hirnstrukturen<br />

(z.B. Ncl. lateralis, Ncl. praeventricularis, Locus coeruleus). Es kommt zu einer<br />

Sympathikusaktivierung und der Körper reagiert mit seinen typischen<br />

<strong>Angst</strong>symptomen. Nachdem die <strong>Angst</strong>reaktionen eingesetzt haben, folgt das<br />

Bewusstsein. Alle ankommenden Sinneseindrücke werden vom Thalamus<br />

sortiert und an den präfrontalen Cortex weitergeleitet. Erst jetzt wird die <strong>Angst</strong><br />

bewusst. Im Stirnlappen der Großhirnrinde werden dann motorische Reaktionen<br />

zur Kontrolle der Gefahr geplant. Impulse der Amygdala auf den Cortex<br />

präfrontalis sind verantwortlich für die Auslösung von Erwartungsangst, von<br />

katastrophisierenden Gedanken und für Vermeidungsverhalten. Wie Abbildung<br />

13 zeigt, können umgekehrt aber auch Signale aus dem Großhirn zur Löschung<br />

von <strong>Angst</strong>reaktionen führen.<br />

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