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„Psychoedukation Angst bei stationären Patienten - PAsta“ - OPUS ...

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Das Gruppenprogramm „<strong>PAsta“</strong> – Eine theoretische Einführung<br />

• Aktuelles hat Vorrang<br />

Jede Gruppensitzung ist inhaltlich dicht und hoch strukturiert. Trotzdem sollten<br />

immer aktuelle Probleme, Fragen oder Schwierigkeiten Vorrang vor der<br />

Tagesordnung haben und zuerst geklärt werden.<br />

5.1.7 Gruppenregeln für Therapeuten<br />

Nicht nur für <strong>Patienten</strong> ist es wichtig zu wissen, wie sie sich in einer Gruppe zu<br />

verhalten haben, auch Therapeuten benötigen einige Regeln, so dass jeder von<br />

der Gruppe profitieren kann.<br />

Seit der Gruppenstudie von Lieberman, Yalom und Miles (1973) weiß man,<br />

dass vom Therapeuten negative Einflüsse auf die Gruppe ausgehen können,<br />

die dafür verantwortlich sind, dass ein kleiner Teil der Teilnehmer sich aufgrund<br />

der Gruppenteilnahme in seinem Befinden verschlechtert. Zwei Phänomene<br />

werden hier in Gruppentherapien gefunden: Vorzeitige Therapieabbrüche und<br />

der sogenannte Verschlechterungs- oder Deterioration-Effekt. Letzterer besagt,<br />

dass sich in Therapiegruppen immer ein Anteil an <strong>Patienten</strong> findet, der nicht nur<br />

nicht von der Gruppe profitiert, sondern sich auch im Befinden weiter<br />

verschlechtert. Die Ursache dieser regelhaften Verschlechterungen oder<br />

Therapieabbrüche lag jedoch nicht in psychischen Problemen der Teilnehmer,<br />

sondern in ungünstigen Verhaltensweisen der Therapeuten.<br />

Lieberman et al. (1973) fassen die gefundenen Therapeutenfehler zu fünf<br />

schädigenden Handlungsmustern zusammen und leiten daraus protektives<br />

Therapeutenverhalten ab (vgl. auch Fiedler, 1996, S. 484 ff):<br />

1. Der Gruppenleiter verhält sich direkt oder unterschwellig feindselig<br />

gegenüber einzelnen Gruppenmitgliedern oder lässt Aggressionen der<br />

Teilnehmer untereinander zu.<br />

2. Er spricht Interaktionsprobleme einzelner <strong>Patienten</strong> direkt und ungefragt<br />

an, z.B. regelmäßige Motivierungsversuche nichtmotivierter Teilnehmer<br />

wie: “Herr Müller, ich würde sie heute gern überreden wollen, sich stärker<br />

an der Gruppenar<strong>bei</strong>t zu beteiligen!”.<br />

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