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„Psychoedukation Angst bei stationären Patienten - PAsta“ - OPUS ...

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Das Gruppenprogramm „<strong>PAsta“</strong> – Eine theoretische Einführung<br />

• Die Speicherung von Ängsten<br />

<strong>Angst</strong>erinnerungen, die in der Amygdala gespeichert werden, bleiben ein Leben<br />

lang erhalten und sind besonders leicht durch Schlüsselreize, die mit Stress<br />

und Erschöpfung gekoppelt sind abrufbar. Da diese unbewussten Erinnerungen<br />

nicht gelöscht werden können, kann nur durch das Einschalten höherer<br />

kognitiver Zentren (Cortex präfrontalis) Kontrolle über die <strong>Angst</strong> ausgeübt<br />

werden (Hoffmann & Hofmann, 2004).<br />

Was dies für <strong>Angst</strong>patienten bedeutet, beschreiben Hoffmann und Hofmann<br />

(2004): „Ängste blockieren ab einer bestimmten Intensität unsere kognitiven<br />

Funktionen. Sie sind nicht mehr flexibel genug, um die Hintergründe der <strong>Angst</strong><br />

wirkungsvoll analysieren zu können. Stattdessen werden uralte Denkmuster<br />

automatisch reaktiviert und erweisen sich stärker als der Versuch zu denken.<br />

Es kommt zu einer erhöhten Anspannung verbunden mit Lähmung<br />

(Totstellreflex) oder mit Flucht bzw. Angriff“ (S.12).<br />

In bestimmten <strong>Angst</strong>situationen kann dieses Verhalten sinnvoll und<br />

überlebensnotwendig sein (z.B. gefährliches Tier, im Straßenverkehr). Das<br />

Analysieren und Denken vor der Flucht („Ist es gefährlich?“) würde zuviel Zeit<br />

benötigen. Doch <strong>bei</strong> dysfunktionaler <strong>Angst</strong> ist es vorteilhaft, das Denken<br />

einzuschalten, um die Situation genauer zu analysieren und eventuelle<br />

Gefahrensignale auf ihren realen Hintergrund zu untersuchen. Genau das tun<br />

aber <strong>Angst</strong>patienten nicht.<br />

Stark vereinfacht heißt dies, die Amygdala ist verantwortlich, dass <strong>Angst</strong> den<br />

Menschen kontrolliert, die Hirnrinde dafür, dass der Mensch die <strong>Angst</strong><br />

kontrollieren kann. Ziel der Psychoedukationsgruppe ist es somit, wieder das<br />

Großhirn einzuschalten und passende Bewältigungsstrategien zu erwerben.<br />

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