„Psychoedukation Angst bei stationären Patienten - PAsta“ - OPUS ...

Psychoedukation bei psychischen Erkrankungen 37
Für den Bereich der affektiven Störungen sind die empirischen Befunde
der Wirksamkeit von Psychoedukation noch rar. Studien zu
Psychoedukation bei Depression belegen eine hohe Akzeptanz der
Programme und geben erste Hinweise, dass durch eine effiziente
Informationsvermittlung über die medikamentöse Therapie eine
Verbesserung der Compliance erreicht werden kann. Durch umfassendere
psychoedukative Programme ergaben sich eine Reduktion von Stress und
Depression sowie die Verbesserung des sozialen Funktionsniveaus, des
krankheitsbezogenen Wissens und der Lebenszufriedenheit.
Randomisierte Studien zur Rückfallhäufigkeit und Rehospitalisierung bei
Depressionen stehen noch aus (Pitschel-Walz, 2005).
Eine Übersicht über psychoedukative Interventionen bei bipolaren
Störungen und die bisher vorliegenden Belege ihrer Effizienz gibt Meyer
(2005) im Handbuch „Psychoedukation & Selbstmanagement“. Er
resümiert, dass Patienten mit bipolar-affektiven Störungen von
Psychoedukation profitieren und schon zeitlich befristete psychoedukative
Interventionen umschriebene positive Auswirkungen zeigen (z.B. Perry et
al., 1999). Psychoedukative Maßnahmen sind jedoch selten für sich allein
Gegenstand von Untersuchungen, sondern meist Teil einer umfassenden
psychosozialen Intervention. Aufgrund der hohen Bedeutung von
Psychoedukation besteht im Bereich der bipolaren Störungen noch
Forschungsbedarf.