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„Psychoedukation Angst bei stationären Patienten - PAsta“ - OPUS ...

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Diskussion<br />

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in die Studie eingeschlossen wurden. Die <strong>Patienten</strong> <strong>bei</strong>der Gruppen leiden<br />

unter einer klinisch relevanten depressiven und <strong>Angst</strong>-Symptomatik und<br />

alle Skalen des BSI liegen im klinisch auffälligen Bereich. In der<br />

Diskussion der Ergebnisse zur psychischen Befindlichkeit muss deshalb<br />

berücksichtigt werden, dass sich die Stichprobe aus der typischen Klientel<br />

einer psychiatrischen Akutklinik zusammensetzt. Es handelt sich um<br />

schwerstbeeinträchtigte multimorbide <strong>Patienten</strong>, deren stationäre Therapie<br />

nach dem vierwöchigen Messzeitraum in der Mehrzahl noch nicht<br />

abgeschlossen war. Aus diesem Grund können die vorhandenen<br />

Behandlungseffekte trotz fehlender statistischer Signifikanz in diesem<br />

Rahmen als bedeutsam angesehen und interpretiert werden (Cohen,<br />

1988).<br />

Grundsätzlich wird als effektive Behandlung dieser stark beeinträchtigten<br />

<strong>Patienten</strong>gruppe ein differenzierter Behandlungsplan empfohlen, der sich<br />

aus verschiedenen Therapiemodulen zusammensetzt und individuell auf<br />

die Symptomatik der <strong>Patienten</strong> abgestimmt ist (Wittchen & Vossen, 2000).<br />

Diese Forderung bestätigt sich im Gruppenvergleich. <strong>Patienten</strong> mit<br />

Gruppenangebot profitieren im höheren Maße von der klinischen<br />

Behandlung als <strong>Patienten</strong>, die ausschließlich die psychiatrische<br />

Standardtherapie erhalten. Wie schon in zahlreichen Studien belegt (vgl.<br />

Kapitel 2.8), zeigt sich auch hier, dass Psychoedukation den<br />

Krankheitsverlauf positiv beeinflusst und zu einer Steigerung der<br />

psychischen Gesundheit führt.<br />

Besonders gute Behandlungseffekte erzielt das Gruppenprogramm im<br />

Bereich der depressiven Symptomatik der <strong>Patienten</strong>. Als verantwortlich<br />

hierfür werden die therapeutischen Strategien des Gruppenprogramms<br />

angesehen, die nicht nur in der <strong>Angst</strong>-, sondern auch in der<br />

Depressionsbehandlung indiziert sind (Margraf, 1999; Schmidt-Traub &<br />

Lex, 2005). Dazu gehören Methoden der körperlichen Aktivierung,<br />

Entspannungsmethoden und Strukturierungshilfen, die direkt in der<br />

Gruppe geübt werden, oder deren Sinnhaftigkeit wie im Fall der<br />

körperlichen Aktivierung ausführlich erklärt und dazu im Stationsalltag<br />

motiviert wird. Ein anderer Schwerpunkt des Gruppenprogramms sind die<br />

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