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„Psychoedukation Angst bei stationären Patienten - PAsta“ - OPUS ...

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Psychoedukation <strong>bei</strong> psychischen Erkrankungen 30<br />

Maßnahmen (Bäuml & Kraemer, 2002, S. 751). Pitschel-Walz (2002)<br />

beschreibt den Stellenwert psychoedukativer Gruppen in der <strong>stationären</strong><br />

Behandlung (hier <strong>bei</strong> Depression) mit folgenden Worten:<br />

„Speziell unter den Setting-Bedingungen einer psychiatrischen<br />

Klinik kommt den psychoedukativen Gruppen große Bedeutung zu.<br />

Als Kurzzeitintervention haben sie Versorgungsrelevanz. Sie<br />

können als psychotherapeutisches Basisprogramm gesehen<br />

werden, an dem nahezu alle <strong>Patienten</strong> teilnehmen können“<br />

(S. 55 f.).<br />

In erster Linie soll durch Gruppenangebote dieser Art der<br />

selbstkompetente Umgang der <strong>Patienten</strong> mit ihrer Erkrankung gefördert<br />

werden. Während des <strong>stationären</strong> Aufenthaltes verhalten sich <strong>Patienten</strong> in<br />

der Regel compliant. Im ambulanten Setting dagegen steigt z.B. die Non-<br />

Compliance-Rate von Schizophreniepatienten auf bis zu 76% (Pitschel-<br />

Walz, 2005). Bereits wenige Wochen nach Entlassung werden<br />

Medikamente abgesetzt oder empfohlene Psychotherapien nicht in<br />

Anspruch genommen. Folge der nicht wahrgenommenen<br />

Behandlungsmethoden sind erhöhte Rückfallraten, steigendes<br />

Suizidrisiko, soziale Beeinträchtigungen oder einfach eine verminderte<br />

Lebensqualität für die <strong>Patienten</strong> und ihre Angehörigen. Psychoedukation<br />

während des <strong>stationären</strong> Aufenthaltes unterstützt nachgewiesenermaßen<br />

die Anwendung der indizierten Therapiemethoden und fördert die<br />

Selbstmanagementfertigkeiten der <strong>Patienten</strong> und ihrer mitbetroffenen<br />

Familien (Bäuml & Kraemer, 2002).<br />

Die psychoedukative Gruppe ist ein niedrigschwelliges Angebot, das zum<br />

Abbau allgemeiner Ängste, aber auch speziell der <strong>Angst</strong> vor<br />

Psychotherapie <strong>bei</strong>trägt. Bäuml und Kraemer (2002) betonen, dass zum<br />

Beispiel in der Behandlung der Schizophrenie eine intensive<br />

psychoedukative Bear<strong>bei</strong>tung der dysfunktionalen Krankheitskonzepte die<br />

Voraussetzung sei, anspruchsvollere Therapieformen wie die kognitive<br />

Verhaltenstherapie nicht nur zu tolerieren, sondern auch aktiv<br />

einzufordern.

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