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„Psychoedukation Angst bei stationären Patienten - PAsta“ - OPUS ...

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Diskussion<br />

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unsicherer, paranoider und aggressiver. Betrachtet man die Skalen sticht<br />

der soziale Bezug der Items ins Auge (z.B. Minderwertigkeitsgefühle<br />

gegen andere; starke Befangenheit im Umgang mit anderen; Gefühl, dass<br />

man anderen nicht trauen kann, mangelnde Anerkennung durch andere).<br />

Anscheinend wirkt die Gruppe mit ihren Inhalten, aber auch generell mit<br />

ihren therapeutischen Wirkfaktoren sozialer Isolation entgegen, fördert<br />

soziale Fertigkeiten und korrigiert unangepasste soziale Denk- und<br />

Verhaltensmuster. Alternative offene Gruppenangebote im Bereich der<br />

Bewegungs-, Entspannungs- und Ergotherapie können im Vergleich zur<br />

geschlossenen Psychoedukationsgruppe nicht das Maß an<br />

Gruppenkohäsion erzeugen, so dass <strong>Patienten</strong> sozial profitieren können.<br />

Fehlt das starke Eingebundensein in eine Gruppe, entwickeln sich Gefühle<br />

der Isolation und Unzufriedenheit bis hin zur Aggression.<br />

Ebenfalls muss diskutiert werden, ob die hohen Aggressivitätswerte der<br />

Kontrollpatienten durch eine Demoralisierung zustande gekommen sind.<br />

Aufgrund des fehlenden Gruppenangebots könnten die <strong>Patienten</strong><br />

zunehmend unzufriedener mit der Klinikbehandlung geworden sein und<br />

ihre Anstrengungen, vom Behandlungsangebot zu profitieren, im Verlauf<br />

der Therapie reduziert haben. Diese Gefährdung der internen Validität legt<br />

nahe, in zukünftigen Wirksamkeitsstudien ein alternatives<br />

Gruppenangebot für die Kontrollpatienten, z.B. in Form einer offenen<br />

Gesprächsgruppe, einzurichten.<br />

10.2.3 Kognitive Variablen<br />

Psychische Stabilität zeichnet sich durch ein hohes Selbstkonzept eigener<br />

Fähigkeiten, hohe Internalität und geringe Externalität aus (Krampen,<br />

1991). Betrachtet man die Skalenwerte des FKK <strong>bei</strong>der Gruppen zu<br />

Therapiebeginn zeigen sich gerade gegenteilige Werte. Ein geringes<br />

Selbstkonzept eigener Fähigkeiten, eine niedrige internale und hohe<br />

externale Kontrollüberzeugung bestätigen auch im kognitiven Bereich das<br />

Bild der psychischen Befindlichkeit der <strong>Patienten</strong>.<br />

Die Psychoedukationsgruppe zeigt im Verlauf der Therapie<br />

Behandlungseffekte in der Entwicklung des Selbstkonzepts eigener<br />

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