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„Psychoedukation Angst bei stationären Patienten - PAsta“ - OPUS ...

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Psychoedukation <strong>bei</strong> psychischen Erkrankungen 31<br />

Aufklärung im Rahmen der Psychoedukation wirkt der Rivalität zwischen<br />

Medikamenten und Psychotherapie entgegen, denn die Teilnehmer<br />

erfahren, dass durch die Kombination der <strong>bei</strong>den<br />

Hauptbehandlungsmethoden die Erfolgschancen gerade <strong>bei</strong> schweren<br />

psychiatrischen Erkrankungen erhöht werden. Pitschel-Walz (2002)<br />

schreibt im Zusammenhang mit depressiven Erkrankungen, dass in der<br />

Psychoedukation dem hohen Stellenwert der Medikamente in der<br />

<strong>stationären</strong> Behandlung Rechnung getragen und eine häufig zu<br />

beobachtende Rivalität zwischen medikamentöser und<br />

psychotherapeutischer Behandlung praktisch aufgehoben werde.<br />

Nicht zuletzt kommt die Psychoedukationsgruppe in der Klinik dem hohen<br />

Informationsbedürfnis der <strong>Patienten</strong> entgegen. In einer Befragung von<br />

Joubert und Lasagna (1975) zeigte sich, dass 92% der <strong>Patienten</strong> eine<br />

ausführliche Information über ihre Medikamente wünschen. Mueser et al.<br />

(1992) untersuchten <strong>Patienten</strong> mit unterschiedlichen psychiatrischen<br />

Diagnosen. Als wichtigste Themen wurden hier Medikamente,<br />

Nebenwirkungen von Medikamenten und Zugangswege zu<br />

psychosozialen Unterstützungsmöglichkeiten genannt. Da<strong>bei</strong> zeigte sich,<br />

dass <strong>Patienten</strong> mit affektiven Erkrankungen im Vergleich zu<br />

schizophrenen <strong>Patienten</strong> ein stärkeres Informationsinteresse hatten. Der<br />

Informationsbedarf der Angehörigen <strong>bei</strong>der Gruppen war gleich hoch.<br />

Die meisten <strong>Patienten</strong> erleben eine Gruppe als hilfreich und schätzen<br />

gerade die Mischung aus Informationsvermittlung und dem Austausch<br />

unter ähnlich Betroffenen (Pitschel-Walz, 2002). Gerade im Klinikalltag<br />

sind psychoedukative Gruppeninterventionen eine effiziente und<br />

zeitökonomische Form der Wissensvermittlung. Das in der Gruppe<br />

vermittelte Wissen bildet eine Grundlage, auf dem in der Einzeltherapie<br />

aufgebaut werden kann und es verbindet im Idealfall die in Tabelle 1<br />

dargestellten unterschiedlichen Behandlungselemente zu einem<br />

sinnvollen Ganzen.

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