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Echtzeitplanung - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

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3D-Modelle in der<br />

Planung<br />

3D-Stadtmodelle und<br />

Baukultur<br />

Einleitung | Stand der Forschung | Zielsetzung<br />

Planung, sondern auch vorangehende Analyse-, Planungs-, Bewertungs- und<br />

Entscheidungsprozesse öffentliches Interesse hervorrufen [LUSER, LORBER<br />

1997:315FF]. Vielen Bürgern sind planungstheoretische Abläufe und das damit<br />

verbundene Fachvokabular sowie die Abstraktion der Situation von der dritten<br />

Dimension in die planare zweite Dimension schwer verständlich und wenig<br />

transparent [BESSER, SCHILDWÄCHTER 2000:139]. Der wesentliche Vorteil eines<br />

dreidimensionalen Modells, sei es physisch real oder auch virtuell, ist der, dass die<br />

„Modellsprache“ und damit auch der Inhalt gut verständlich gemacht werden können<br />

[STREICH 1996:39].<br />

Trotz der Fortschritte in der Darstellung von Planungsinhalten durch CAD-Einsatz<br />

werden noch viele städtebauliche Zielvorstellungen mit Handskizzen oder<br />

Strichzeichnungen in Planungsausschüssen diskutiert. In Zeiten von Spielekonsolen<br />

mit ihrer schon nahezu perfekten Grafik müssen Planer von der Vermutung ausgehen,<br />

dass auch der am Planungsprozess Beteiligte, diese ihm gut verständliche Form der<br />

Darstellung erwartet. Was bei der bisherigen Betrachtung von statischen<br />

Planungsskizzen wünschenswert wäre, ist die realitätsnahe Anschauung im virtuellen<br />

Raum, die ein von allen Seiten begehbares Objekt und den spielerischen Umgang mit<br />

Planungsvarianten erlaubt [MITCHELL 1999].<br />

In einem 3D-Modell werden räumliche Zusammenhänge sichtbar, Höhenentwicklungen<br />

sind deutlich ablesbar und die Beobachtungsstandorte und<br />

Blickperspektiven sind durch eine freie Navigation im virtuellen Modell frei wählbar.<br />

Ein 3D-Modell dient also zum einen der räumlich funktionalen Entwurfsübung und<br />

zum anderen der besseren Kommunikation mit den an der Planung und Ausführung<br />

beteiligten Akteuren [STREICH 1996:39F].<br />

Laut Baugesetzbuch soll eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung auch im Bereich<br />

der Baukultur gesichert und gefördert [BauGB §1 Abs. 5] sowie der Grundsatz<br />

„Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ berücksichtigt werden. Um diese Vorgabe<br />

noch zu bekräftigen, wurde der §13a „Einführung eines beschleunigten Verfahrens für<br />

Bebauungspläne der Innenentwicklung“ mit in die letzte BauGB-Novelle<br />

aufgenommen. Wirft man allerdings einen Blick auf die aktuellen Entwicklungen im<br />

Bereich des Bauens in Deutschland mit seinen Phänomenen, wie der schrumpfenden<br />

Stadt, bei gleichzeitiger Zunahme der Flächenzersiedlung in den Peripherien, sowie<br />

eines fehlenden Bewusstseins in der Bevölkerung zum Thema Baukultur [vgl. hierzu<br />

WEEBER, WEEBER, KÄHLER 2005], so ergeben sich in diesem Bereich Aufgaben und<br />

Einsatzmöglichkeiten von virtuellen 3D-Stadtmodellen, die die Diskussion um eine<br />

angemessene, baukulturelle Entwicklung in Innenbereichen zwischen allen am<br />

Planungsprozess Beteiligten Gruppen erleichtern können.<br />

Neben der Diskussion über die Darstellung von Stadtgestalt im dreidimensionalen<br />

Kontext sind auch Fortentwicklungen sowohl im Bereich der zweidimensionalen als<br />

auch den zeitlichen Ablauf zu berücksichtigen, um eine umfassende<br />

Methodenbetrachtung zu gewährleisten.

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