Echtzeitplanung - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
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Qualitative Lichtplanung<br />
Lichtplanung<br />
Techniken auch in der Lichtplanung einsetzbar sind und weiterhin auch beitragen<br />
können, Planungsdefizite und Missverhältnisse im Vorfeld zu erkennen und darüber<br />
hinaus einen breiten Konsens der Beteiligten zu erzielen.<br />
Im Gegensatz zu dem formell geregelten Prozess der Bauleitplanung gehört die Licht-<br />
(Master-)Planung zu den informellen Planungsprozessen und ist dementsprechend im<br />
Verfahren nicht formell geregelt. Diese Freiheit kann vor allem für den Einsatz von<br />
digitalen Simulationsmethoden in den einzelnen Verfahrensschritten genutzt werden:<br />
Sie dienen als Diskussionsgrundlage in der Zielfindungsphase zur Definition des<br />
grundsätzlichen Erscheinungsbildes der Lichtinstallation. Im Anschluss stehen sie dem<br />
Planer als Kontrollinstrument der Planungsparameter nach dem Entwurf zur Seite. Die<br />
Lichteindrücke und die vorgeschlagenen lichttechnischen Werte können in einer der<br />
Realität annähernd entsprechenden Umgebung überprüft werden, der Entwurf<br />
durchläuft eine virtuelle „vor Ort“-Simulation [REICHRATH, ZEILE 2007:713].<br />
Als Grundlage für eine erfolgreiche Entwurfsplanung mit dem Thema Licht im<br />
urbanen Raum, werden das 3D-Modell der Umgebung für die zukünftige<br />
Planungssituation benötigt, sowie das Wissen und die Modelle der technischen<br />
Elemente wie der korrekten Abbildung der Lichtverteilungskurven und den<br />
fotometrisch exakten Leuchtstärken der einzelnen Glühkörper. Je nach<br />
Maßstabsbezug, ob das Thema Licht eher als stadtstrukturelles, eventuell auch nur<br />
funktionales Licht im Rahmen eine Lichtmasterplanung oder als qualitatives Licht im<br />
Bereich der Stadtgestaltung eingesetzt wird, muss schon im Vorfeld der Simulation<br />
der Detaillierungsgrad des zu verwendenden 3D-Stadtmodells frühzeitig formuliert<br />
werden. Im Bereich der Gestaltungsplanung für bestimmte Plätze, liegen gerade bei<br />
städtebaulich interessanten und oft diskutierten Bereichen innerhalb einer Stadt,<br />
dreidimensionale Planungsdaten vor. Im Gegensatz dazu stehen die Bedürfnisse der<br />
Lichtmasterplanung, die auf die gesamtstädtische Situation abzielen und<br />
dementsprechend auch ein gesamtstädtisches Modell benötigen.<br />
Bei einem Vergleich der Maßstäblichkeit des Lichtmasterplans mit anderen, formell<br />
geregelten Planwerken, so bewegt sich der Planer in diesem Bereich in der<br />
Dimensionierung und der Detailschärfe zwischen dem Flächennutzungsplan und<br />
teilweise auch im Quartiers/-Platzbereich [TÖLLNER 2006:150]. Deshalb ist es ratsam,<br />
je nach Bezugsgröße, die richtige Detaillierungstiefe zu verwenden. Im Maßstab des<br />
Flächennutzungsplanes wird demnach mit einem Modell in der Detaillierungsschärfe<br />
des sogenannten LOD 1 Modells, also eines gesamtstädtischen Kubaturmodells in der<br />
Draufsicht, gearbeitet [vgl. ZEILE REICHRATH 2008:2].<br />
Der Einsatz von Licht im öffentlichen Raum hat verschiedene Anwendungsbereiche.<br />
Im Rahmen der Verkehrssicherheit beispielsweise werden die Leuchtkörper in einer<br />
rein funktionellen Art benutzt, da sie in diesem Moment nicht ein Gestaltungselement<br />
darstellen sollen, sondern rein in ihrer Funktion und mit entsprechender Quantität, die<br />
Sicherheit des öffentlichen Raumes zu Nachtzeiten gewährleisten sollen. Dem<br />
gegenüber steht die sogenannte qualitative Lichtplanung, die bewusst städtebauliche