Echtzeitplanung - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
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Hierbei ist besonders der fließende Übergang zwischen stadtstrukturellem Entwerfen<br />
und stadtgestalterischem Entwerfen zu erkennen [STREICH 2005:280; der<br />
hauptsächliche Fokus der vorliegenden Arbeit. Prinzipiell geht es bei der Abgrenzung<br />
von stadtgestalterischem und stadtstrukturellem Entwerfen und Arbeiten nicht nur<br />
um den Ansatz der richtigen Maßstäblichkeit, vielmehr ist dieses Problem der Versuch,<br />
die Grundeinstellung eines Planertypus zu beschreiben: Auf der einen Seite stehen die<br />
Vertreter der künstlerischen und ästhetischen Fraktion, die vom Einzelbauwerk über<br />
die Ensemblewirkung die Stadt „zusammensetzen“, auf der anderen Seite finden sich<br />
die Vertreter, die wissenschaftlich begründbare Methoden in den Mittelpunkt ihres<br />
Handelns setzen, um das Entstehen der strukturell funktionierenden Stadt zu<br />
erreichen [STREICH 2005:301].<br />
Die Methoden der Strukturplanung sind deshalb so wichtig für diese Arbeit, da<br />
teilweise auf Methoden, die zwar eher der Strukturplanung angehören, die aber für<br />
Gestaltungsplanung essenziell sind, zurückgegriffen werden muss.<br />
2.7 Städtebauliche Gestaltungsplanung<br />
Stadtgestalt ist „die anschauliche wahrnehmbare Form baulich-räumlicher<br />
Gegenstände eines städtebaulichen Gefüges [STREICH 2005:291 nach SCHMITT,<br />
SCHISCHKOFF 1969]“.<br />
Im Gegensatz zur städtebaulichen Strukturplanung, bei der die An- und Zuordnung<br />
einzelner Funktionen im Vordergrund steht, befasst sich die Gestaltplanung vor allem<br />
mit den Wechselwirkungen zwischen der Erscheinungsweise eines baulichräumlichen<br />
Gefüges und den subjektiven Empfindungen, die dadurch beim<br />
Betrachter ausgelöst werden. Der städtebauliche Gestaltungskanon übt eine viel<br />
direktere Wirkung auf die Menschen aus, denn erst durch das subjektive Empfinden<br />
bewertet der Mensch, ob er eine Stadt als angenehm oder schön empfindet [STREICH<br />
2005: 221].<br />
„From a nonprofessional perspective, visual quality may be the most important<br />
influence on how people experience and respond to urban areas and planning<br />
initiatives” [KAISER, GODSCHALK, CHAPIN 1995:223]. Sir Norman Foster hat zum<br />
Thema Gestaltung von Städten die Ansicht, dass die “Qualität von Leben und Design<br />
untrennbar miteinander verbunden sind. Alles, was uns an gebauter Umwelt umgibt,<br />
was wir sehen und berühren können, ist Ergebnis bewusster Entscheidungen für ein<br />
bewusstes Design. Design hat das Potenzial, uns zu verändern. Es kann Lebensmuster<br />
und unsere Gesundheit beeinflussen und die Art und Weise, wie wir leben und<br />
arbeiten, verändern. Und es kann sich auf unsere Stimmung und Arbeitsmoral positiv<br />
auswirken [FOSTER 2004:247]“.<br />
„Gegenstand der städtebaulichen Gestaltungsplanung ist das baulich-räumliche<br />
Gefüge und die gestalterische-ästhetische Ausprägung von Städten. Es geht dabei um<br />
die dreidimensionalen, räumlichen Formen von städtebaulichen Situationen mit den<br />
[63]<br />
Visual Quality | Design<br />
Städtebauliche<br />
Gestaltungsplanung