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Echtzeitplanung - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

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empfundenen Eindrücke zu erkennen, zu analysieren und zu bearbeiten [STREICH<br />

2005:290].<br />

Wobei auch in diesem Kontext wieder zu beachten ist, dass die Umgebung des<br />

Menschen, in der er lebt, sehr stark und mehr von der Qualität der Infrastruktur<br />

beeinflusst wird, als von der tatsächlich gebauten Qualität eines Gebäudes. Die<br />

Infrastruktur wird vielmehr sogar als Art „urbaner Leim“ benötigt, der alles<br />

zusammenhält. Um jedoch den Grundstein für qualitätsvolle Architektur /<br />

städtebauliche Gestaltung zu legen, benötigt es eine geistige Durchdringung des<br />

Themas Bauen auf gesamtstädtischer, struktureller Ebene [FOSTER 2004:247].<br />

Der Unterschied zwischen Struktur und Gestalt im Kontext visueller Qualität liegt<br />

darin, dass sich der Fokus der Gestalt auf den „Aspekt der geordneten Ganzheit der<br />

Erscheinung“ setzt, während sich die Struktur auf „differenzierte Einzelzüge,<br />

gesetzmäßige Anordnungen von Gestaltmomenten“ bezieht [MEISENHEIMER 1964:11<br />

in STREICH 2005]. Demnach zielt der Begriff der Gestalt, nicht nur im städtebaulichen<br />

Kontext, auf eine Betrachtung der geordneten Gesamtheit [STREICH2005:290]. Eine<br />

genauere Klassifizierung dieser geordneten Gesamtheit liefert Krause mit der<br />

Unterteilung in die Klassen Kollektion, Aggregat und Gestalt [KRAUSE 1974:33].<br />

Grundlegender Parameter für die Einteilung ist die gegenseitige Wechselbeziehung<br />

zwischen den einzelnen Gestaltparametern: So kennzeichnet die Kollektion eine lose<br />

Ansammlung und Verteilung von Objekten, die untereinander keine wechselseitige<br />

Beziehung haben. Als Aggregat wird der Zustand bezeichnet, wenn die Objekte eine<br />

minimale Wechselbeziehung eingehen und erst im Zustand der Gestalt fügen sich die<br />

Objekte mit einer maximalen Wechselbeziehung zusammen. Erst mit dem<br />

Zusammenhang als eine Gesamtheit in einem neuen Wirkungssystem kann von der<br />

Gestalt gesprochen werden.<br />

Nochmals, der Umgang mit Gestaltphänomenen erfordert eine ganzheitliche Sicht<br />

des Umgangs mit Räumen und Gestalt: Nur durch Rückgriffe auf Methoden des<br />

analytische Arbeitens aus dem Bereich der Strukturplanung kann das synthetische<br />

Arbeiten der Gestaltungsplanung in öffentlichen Räumen bewerkstelligt werden.<br />

[65]<br />

Geordnete Gesamtheit

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