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Echtzeitplanung - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

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Beispiel ist hier die Stadt Daegu in Südkorea, in der die lokalen Behörden versuchen,<br />

mithilfe von neuen Entwurfsmethoden bei Neuplanungen bzw. Entsiegelung, alleine<br />

durch die Veränderung der baulichen Struktur das Stadtklima positiv zu beeinflussen<br />

[KIM JUNG ET AL 2007 u. SON JUNG ET AL 2008]. Hintergrund hierbei ist der Bauboom<br />

der letzten drei Jahrzehnte und die damit verbundene Flächenversiegelung mit<br />

konsekutiver Bildung von Wärmeinseln. Hier hat nicht nur im Hinblick auf die im Jahr<br />

2011 stattfindende Leichtathletik-Weltmeisterschaft ein Umdenken in der städtischen<br />

Bauplanung eingesetzt.<br />

Abbildung 14: Beispielhafter Ausschnitt einer Klimamodellberechnung mit ENVI-Met 3 [vgl. HUTTNER ET. AL<br />

2008] in der Stadt Daegu in Südkorea [nach KIM JUNG ET AL 2007 u. SON JUNG ET AL 2008] zu drei<br />

verschiedenen Tageszeiten<br />

Um gegenwärtige Raumstrukturen besser zu verstehen, ist es notwendig, dass der<br />

Planer sich zumindest in groben Zügen mit städtischen Leitbildern bzw. auch mit<br />

einem Teil der Architekturgeschichte auseinandersetzt. Ein Satz von Ludwig Mies von<br />

der Rohe beschreibt den Wert des Wissens über die (stadt-)baugeschichtlichen<br />

Vorgänge folgendermaßen:<br />

„Man muss die Geschichte kennen, um sie nicht zu wiederholen“ [Ludwig Mies van der<br />

Rohe zitiert in HAMMERSCHMIDT 2004: 4].<br />

Eine zugegebenermaßen polarisierende Aussage; jedoch trifft sie den Kern der<br />

Materie, dass, sofern sich ein Architekt oder Planer mit dem Thema Bauen<br />

auseinandersetzt, dieser zumindest einen Grundstock an fundiertem Wissen zum<br />

Thema des Bauens / Planens im historischen Kontext besitzen sollte. Nach Meinung<br />

vieler Experten sollte zumindest auch ein gewisser „Kanon an Architekturgeschichte“<br />

[z. B. HAMMERSCHMIDT 2004] Standard sein. Der Städtebautheoretiker Tom Sieverts<br />

sieht den Bedarf eines (stadtbaugeschichtlichen) Kanons auch für die Raumplanung<br />

als zwingend notwendig. Dies postulierte er unter anderem in seinem Vortrag<br />

„Plädoyer für eine ästhetische Dimension in der Raumplanung“ innerhalb der<br />

Veranstaltungsreihe Architekturpositionen der TU <strong>Kaiserslautern</strong> [SIEVERTS 2008].<br />

In Anbetracht dieser gewichtigen Forderungen sei hier ein kurzer Anriss der für die<br />

Strukturplanung wichtigen Leitbilder erlaubt, ausgehend von der Vergangenheit ab<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts. Alles immer mit dem gedanklichen Hintergrund, dass dies<br />

eine Zusammenstellung für die Arbeit von Simulationen der Gestaltungsplanung ist,<br />

die sich grundlegend auf die „Stadtplanung in der Wissensgesellschaft“ [STREICH<br />

[55]<br />

Leitbilder

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